Mittwoch, 08.08.2007
Orthodoxe Kirche gedenkt der Opfer des Stalin-TerrorsMoskau. Mit der Aufstellung eines 12,5 Meter hohen Kreuzes auf dem Schießplatz Butowo und zahlreichen Gottesdiensten in ganz Moskau hat die orthodoxe Kirche am Mittwoch des Beginns der stalinistischen Massenhinrichtungen genau vor 70 Jahren gedacht. Mit diesen Veranstaltungen endet auch eine orthodoxe Wallfahrt, die vor zwei Wochen auf den Solowezki-Inseln begonnen hat.
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Das Kreuz wurde im Verklärungskloster auf den Solowezki-Inseln angefertigt und von den Pilgern auf dem Wasserweg in die russische Hauptstadt gebracht.
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Nachdem die Reliquie Moskau auf dem Autobahnring einmal umrundet hat, wurde das Kreuz am Mittwoch feierlich in Butowo aufgestellt. Den zentralen Gottesdienst in der Kirche der neuen Märtyrer leitete Erzbischof Arseni.
Sowohl der Ausgangspunkt als auch der Zielpunkt der Reise sind nicht zufällig gewählt. Auf den Inseln entstand bereits in den 20er Jahren das erste Lager für politische Häftlinge, auf dem Schießplatz Butowo im Süden Moskaus wurden zwischen August und Oktober 1937 etwa 20.000 Menschen erschossen.
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Davon seien tausend hingerichtet worden, weil sie fest zum orthodoxen Glauben standen, erklärte Wsewolod Tschaplin vom Außenamt der russisch-orthodoxen Kirche. Die orthodoxe Kirche sprach inzwischen 300 als Märtyrer heilig.
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Das Kloster-Archipel im Nordwesten Russlands ist heute Weltkulturerbe. In der gesamten Sowjetunion wurden während der stalinistischen Säuberungen mehr als 750.000 Menschen getötet oder in Lagern interniert.
(ab/epd/.rufo/Moskau)
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