Montag, 20.08.2007
Oppositions-Aktivistin aus Heilanstalt entlassenMurmansk. Die vor über einen Monat zwangsweise in eine psychiatrische Klinik eingewiesene Murmansker Mitarbeiterin der Vereinigten Bürgerfront von Garri Kasparow ist zur weiteren ambulanten Behandlung nach Hause entlassen worden.
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Larissa Arap befindet sich gegenwärtig auf dem Heimweg aus der Klinik in Apatity nach Murmansk, teilte eine Sprecherin der Bürgerfront mit. Die Organisation will den Vorgang damit aber nicht auf sich beruhen lassen: Am Mittwoch wird vor Gericht die Berufung gegen ein Urteil vom 18. Juli verhandelt, das die Einweisung von Arap für rechtens erklärt hatte.
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Arap war im Juli von Murmansker Psychiatern zu einer angeblich notwendigen Heilbehandlung festgehalten worden, als sie in der Psychiatrischen Klinik eigentlich nur eine Bescheinigung abholen wollte, die sie zur Ausstellung eines Führerscheins benötigte. Arap tobte dabei und zerriss einen Vorhang. Später trat sie aus Protest in den Hungerstreik.
Bürgerrechtler und die oppositionelle Kasparow-Organisation betrachteten die Zwangseinweisung als Racheakt der Psychiater für einen Artikel in einer Zeitung der Bürgerfront, in dem nach Araps Worten Missstände in den Heilanstalten angeprangert wurden.
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Eine vom russischen Menschenrechtsbeauftragten entsandte unabhängige Ärztekommission bestätigte dann später die Richtigkeit der Einweisung, empfahl aber eine schnellst mögliche Entlassung, da Arap keine Gefahr für sich und ihre Umwelt darstelle.
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Aus Oppositionskreisen war der Fall als Wiederbelebung der sowjetischen Praxis dargestellt worden, Regimekritiker als psychisch krank in Heilanstalten einzuweisen. (ld/rufo/St.Petersburg)
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