Dienstag, 24.11.2009
Moskau: Betrunkene Milizionäre erschlagen AbchasenMoskau. Russlands Polizisten schlagen weiter munter über die Stränge: Drei betrunkene junge Milizionäre haben in der Nacht auf offener Straße zwei Männer aus Abchasien zusammengeschlagen. Eines der Opfer starb kurz darauf.
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Die drei Polizisten im Alter von 22 bis 26 Jahren, die erst vor einem Jahr in den Milizdienst traten, wurden eine Stunde nach der Tat von ihren Kollegen verhaftet.
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Sie dienten in einem Einsatz-Regiment der Moskauer Polizeibehörde zwei als Unteroffiziere, einer mit Mannschaftsdienstgrad. Nach Angaben des Ermittlungskomitees waren sie zum Zeitpunkt der Schlägerei betrunken und trugen zumindest Teile ihrer üblichen Uniformen.
Das Opfer ist ein 20 Jahre alter Mann aus Abchasien, der kurz nach der Tat in den Räumen einer nahen Apotheke starb.
Moskaus neuer Polizeichef Wladimir Kolokolzew verkündete die fristlose Entlassung der drei Polizisten noch am Tatort. Dafür sei bereits ausreichend, dass sie sich betrunken in Uniform in der Öffentlichkeit gezeigt hätten.
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Kolokolzew hat sein Amt erst in diesem Jahr nach dem Skandal um den Amoklauf eines Moskauer Revierchefs erhalten, der in einem Supermarkt drei Menschen erschoss. Daraufhin musste sein Vorgänger den Hut nehmen.
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Als Reaktion auf diesen erneuten Gewaltakt von russischen Polizisten (und die sich in letzter Zeit häufenden öffentlichen Klagen von Polizisten über die Missstände in ihrer Behörde) forderte Lew Ponomarow von der Bewegung Für Menschenrechte eine grundlegende Reform der russischen Miliz.
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An deren Ausarbeitung durch die Präsidenten-Verwaltung müssten aber auch Experten von außerhalb der bestehenden Polizeistrukturen beteiligt sein.
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