Dienstag, 11.08.2009
Morde in Tschetschenien: Wenig Hoffnung auf KlärungGrosny. Nach dem Doppelmord an der Bürgerrechtlerin Sadulajewa und ihrem Mann ermittelt die russische Generalstaatsanwaltschaft. Kollegen der Ermordeten haben allerdings wenig Hoffnung auf eine Aufklärung.
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Die Leichen von Sarema Sadulajewa und ihrem Ehemann Alik Dschabrailow waren in der Nacht auf Dienstag im Kofferraum ihres eigenen PKW entdeckt worden. Die Eheleute arbeiteten für die Hilfsorganisation Retten wir die Generation, die sich um Opfer des Tschetschenienkriegs kümmert.
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Mitglieder von tschetschenischen nichtstaatlichen und Rechtsschutzorganisationen veröffentlichten heute einen gemeinsamen Aufruf, in dem die Tat verurteilt wird. Die tschetschenische Bevölkerung soll wachsam sein und gemeinsam dem Bösen entgegen wirken, heißt es dort.
Ludmila Alexejewa, Vorsitzende der Moskauer Helsinki-Gruppe, sagt offen, was viele denken: Ich bin sicher, dass die Mörder nicht gefunden werden und alles unter den Teppich gekehrt wird. Russische Bürgerrechtler weisen derweil darauf hin, dass es in Tschetschenien immer weniger Rechtsschutzgruppen gibt.
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Nach den letzten spektakulären Morden ist dies kaum verwunderlich. Auch wenn Präsident Ramsan Kadyrow heute von einem zynischen, unmenschlichen Verbrechen spricht und die Aufklärung zu seiner persönlichen Ehrensache erklärt, glauben ihm nur wenige im Land.
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Nach der Ermordung der Bürgerrechtlerin Natalja Estemirowa vor einem Monat hatte es sogar Anschuldigungen gegeben, Kadyrow stecke selbst hinter den Verfolgungen gegen Menschen- rechtler in Tschetschenien.
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