Donnerstag, 31.01.2008
Meinungsumfrage: Russen erwarten scharfen WahlkampfMoskau. Laut einer Meinungsumfrage des Zentrums Lewada erwarten die russischen Bürger einen verschärften Wahlkampf zwischen den vier verbliebenen Kandidaten auf den Posten des Präsidenten.
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Dieses Ergebnis überrasche durchaus, so die Mitarbeiter des Zentrums Lewada, da Politiker und Fachleute in den Medien in der jüngsten Vergangenheit immer wieder davon sprächen, dass der Wahlkampf bereits entschieden sei nachdem die Partei Jedinaja Rossija Dmitri Medwedew zu ihrem Kandidaten gemacht habe und ihn gemeinsam mit dem beliebten amtierenden Präsidenten vermarkte, stehe das Ergebnis der Wahl bereits fest, so der Tenor vieler Politiker-Statements.
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Dass zwischen den Präsidentschaftskandidaten ein harter Wahlkampf stattfinden werde, haben laut Lewada im November 2007 nur 32 Prozent der Bevölkerung geglaubt. Mittlerweile glaubten 37 Prozent daran, dass eine echte Konkurrenz-Situation bestehe.
Umgekehrt nehme die Zahl derer ab, die glaubten, Putin habe mit Medwedjew seinen Nachfolger ernannt und die Wahl sei damit entschieden. Im Oktober 2007 hätten sich noch 54 Prozent der Bevölkerung derartig geäußert. Jetzt seien es nur noch 48 Prozent.
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Der Pressesprecher des Lewada-Zentrums Oleg Sawjolow machte bei der Präsentation der Umfrage allerdings darauf aufmerksam, dass die Wähler in politischen Fragen vor allem die Meinungen widergäben, die sie aus dem Fernsehen kennen. Sie wiederholten das, was sie über die Kanäle der offiziellen Propaganda, vor allem über das Fernsehen, gehört haben, so Sawjolow.
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Die zahlreichen Berichte der jüngeren Zeit über den Wahlausschluss des Oppositionskandidaten Michail Kassjanow und den möglichen Rückzug des kommunistischen Kandidaten Gennadi Sjuganow würden als Verschärfung eines echten Wahlkampfs zwischen mehreren augenscheinlich alternativen Kandidaten wahrgenommen.
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Eine tatsächliche Meinungsäußerung sei von den Bürgern eher auf Gebieten zu erwarten, auf denen sie sich auskennten und die sie direkt beträfen. Das seien vor allem soziale Themen, wie Löhne, Lebensmittelpreise oder Familienpolitik.
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