Montag, 21.04.2008
Lawrow prophezeit Zerfall Europas nach KosovoMoskau. Zuerst hat Russlands Präsident Wladimir Putin den Zerfall des Nachbarlandes Ukraine im Fall eines NATO-Beitritts vorausgesagt, nun orakelt Außenminister Sergej Lawrow gar über den Zerfall der EU. Die Kosovo-Frage werde das Bündnis spalten, glaubt er.
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"Die Verabsolutierung der Unabhängigkeit Kosovos wird innereuropäische Erschütterungen erzeugen", schrieb der russische Chefdiplomat in einem Artikel des russischen Politjournals "Profil".
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Entsprechend der Logik des Artikels sorgt die Anerkennung des Kosovo für eine Verstärkung separatistischer Tendenzen auch in Europa. Schon derzeit kämpfen u.a. Spanien (Baskenland) und Großbritannien (Nordirland) mit solchen Erscheinungen.
Separatismus und stärker werdender Nationalismus werden Europa in die Vergangenheit zurückwerfen, meint Lawrow. Die sich erweiternde EU habe schon so genügend Probleme, die eigene Vielfältigkeit zu verwalten.
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"Die ich rief die Geister, werd ich nun nicht los", so die Einschätzung Lawrows. Möglicherweise ist allerdings bei der Lagebeurteilung auch mehr der Wunsch Vater des Gedanken. Russland hat die Anerkennung des Kosovo strikt abgelehnt - wie auch den geplanten Beitritt der Ukraine zur NATO.
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