Freitag, 28.12.2012
Ex-Verteidigungsminister muss heute zum VerhörMoskau. Der ehemalige russische Verteidigungsminister Anatoli Serdjukow ist für heute zur Ermittlungsbehörde geladen. Er muss im Falle schwerer Veruntreuungen aussagen. Möglicherweise nicht nur als Zeuge.
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Serdjukow, der wegen dreistelliger (Rubel-) Milliarden-Veruntreuungen in dem Verteidigungsministerium angeschlossenen Unternehmen Anfang November entlassen worden war, hat sich mit Genrich Padwa einen der besten Anwälte Russlands genommen.
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Der bestätigte am Donnerstag, er werde Anatoli Serdjukow verteidigen und wies alle Gerüchte zurück, nach denen sein Klient im Ausland untergetaucht sein soll, weil er lange nicht in der Öffentlichkeit gesehen worden war.
Möglicherweise wird es nicht bei Zeugenaussagen bleiben. Ende November hatte ein Vertreter der Ermittlungsbehörde erklärt, es gebe Anzeichen dafür, dass die aufgedeckten Manipulationen mit Vermögenswerten auf Anweisung Serdjukows abgewickelt worden waren.
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Hauptangeklagte sind eine ehemalige Mitarbeiterin Serdjukows und ihr Ehemann. Eine weitere Frau aus dem engen Freundeskreis des Ex-Ministers steht unter Hausarrest.
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Uwe Niemeier 28.12.2012 - 08:32
... es scheint ein anderer Wind zu wehen
... im Verteidigungsministerium. Bereits früher unter dem alten Verteidigungsminister getroffene Entscheidungen zum Verkauf von Militärobjekten in Kaliningrad wurden nun zurückgezogen. Auch die Übergabe von Kindergärten an zivile Betreiber in Kaliningrad wurde wieder rückgängig gemacht.
Alles, was man sonst noch so hört, scheint zu bestätigen, dass es wohl kaum einen ruhigen, beschaulichen, arbeitsfreien Jahreswechsel im Verteidigungsministerium und den nachgeordneten Einrichtungen gibt.
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