Montag, 15.10.2012
Armenisches Flugzeug nach Syrien in Türkei gegroundetAnkara/Eriwan. Die Türkei hat heute erneut ein Flugzeug mit Kurs auf Syrien zu einer Landung auf ihrem Staatsgebiet veranlasst, um die Ladung zu prüfen. Diesmal war es eine armenische Frachtmaschine.
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Allerdings wurden anders als bei dem aus Moskau kommenden syrischen Airbus letzte Woche keine Jagdflugzeuge hochgeschickt, um das Flugzeug auf dem Flughafen des ostanatolischen Erzorum zu grounden.
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Nach Angaben des armenischen Außenministeriums war die Zwischenlandung zur Überprüfung der Fracht schon vor dem Flug mit den türkischen Behörden als Bedingung für die Durchquerung des türkischen Luftraums abgesprochen worden. Das Flugzeug habe humanitäre Hilfsgüter einer Initiative namens Hilf deinem Bruder geladen.
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Auch die Fluggesellschaft Air Armenia bestätigte, dass die Maschine mit Ziel Aleppo nicht zur Landung gezwungen worden sei. Das türkische Verkehrsministerium erklärte hingegen, der armenische Pilot habe um selbst um eine Erlaubnis für eine technische Landung nachgesucht. Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass diese formelle Bitte von Anfang an abgesprochen war.
Letzte Woche hatte die Türkei mit Düsenjägern einen syrischen Linienflug aus Moskau zur Landung in Ankara gezwungen. Türkische Stellen begründeten dies damit, dass der Verdacht bestehe, die Zivilmaschine habe Waffen für das Assad-Regime geladen.
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Russland protestierte heftig gegen diesen Übergriff auf den Luftverkehr. Nach russischer Darstellung befanden sich an Bord der Maschine neben zivilen Reisenden auch Ersatzteile für eine Radaranlage, die von einem russischen Produzenten an seine syrischen Abnehmer geschickt worden seien.
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Außenminister Sergej Lawrow forderte von der Türkei die Rückgabe der beschlagnahmten Ladung, da es sich dabei nicht um Waffen handele und mit der legalen Lieferung gegen keinerlei internationalen Absprachen verstoßen worden sei. Der Vorfall belastet nun deutlich das russisch-türkische Verhältnis.
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Hinter den Kulissen versucht Moskau nun herauszufinden, wie es passieren konnte, dass die Türkei offenbar aus Geheimdienstquellen erfuhr, dass sich an Bord der in Moskau beladenen syrischen Maschine eine solche Fracht befunden hat.
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