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Die Tageszeitung Wetscherni Sewerodwinsk gilt als weitgehend unabhängig (Foto: ab/.rufo) |
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Donnerstag, 10.12.2009
Regionalmedien in Russland - Teil V, ArchangelskMoskau. Der Kreml kontrolliert bei weitem nicht alle Medien in Russland. Doch Regionalmedien haben es dewegen nicht durchweg leichter. In der Region Archangelsk gibt es zahlreiche Probleme.
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Die Organisation Reporter ohne Grenzen hat die Situation in mehreren russischen Regionen untersucht. In vielen Regionen sind wirtschaftliche Faktoren ausschlaggebend für Einschränkungen der Pressefreiheit - so auch in Archangelsk.
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Archangelsk: Menschenarm und medienarm
Das Gebiet Archangelsk, im hohen Norden gelegen, gehört zu den äußerst dünn besiedelten und wirtschaftlich schwachen Regionen Russlands. Diese Faktoren bestimmen auch die Medienlandschaft: Nur in den beiden Großstädten Archangelsk und Sewerodwinsk existiert eine lebendige Medienlandschaft, die Bewohner des übrigen Gebiet erhalten ihre Informationen aus den Rajonki (rajonnyje gasety), die größtenteils staatlich finanziert werden.
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Die Wirtschaftskrise hat die Medien in dieser ohnehin ökonomisch schwachen Region hart getroffen: Die staatlichen Medien wurden in ein Verlagshaus integriert, zwei unabhängige Zeitungen wurden von einer Moskauer Medienholding gekauft. Der überregionale Fernsehkanal 5. Kanal schloss sein lokales Korrespondentenbüro und berichtet seither nur noch sporadisch aus Archangelsk.
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Querfinanzierung für Privatmedien nötig
Mit Business-Class und Wetscherni Sewerodwinsk existieren zwei große unabhängige Zeitungen. Wjatscheslaw Bjelousow, Herausgeber von Wetscherni Sewerodwinsk, produziert in seinem Verlagshaus Common-Interest-Magazine, die er in ganz Russland vertreibt und finanziert so seine einmal wöchentlich erscheinende Regionalzeitung. Der Herausgeber Alexej Lipnizki finanziert seine Zeitung Business-Class mit den Einnahmen aus kostenlosen Reklame-Zeitungen wie der Awtogaseta.
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Fälle von Gewalt gegen Journalisten wurden in den letzten Jahren kaum registriert. Das Verhältnis der politischen Elite zu den Medien ist jedoch stark sowjetisch geprägt: Sie werden als Instrument der sozialen Steuerung gesehen, wie Olga Tretjakowa, Leiterin der örtlichen Journalistik-Fakultät, kritisiert.
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Informationsverweigerung und Drohungen
Die Freiheit der Presse schränken die örtlichen Machtorgane mit weichen Instrumenten ein: Journalisten werden Informationen verweigert oder sie werden zu Pressekonferenzen nicht zugelassen. Verbreitet ist unter Beamten auch die Praxis, Journalisten anzurufen und ihnen nach einem kritischen Bericht mit Konsequenzen zu drohen.
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Zu Gerichtsprozessen kommt es allerdings selten. Die meisten Gerichtsprozesse wegen Rufmord gegen Journalisten werden nicht von Politikern sondern von Geschäftsleuten angestrengt.
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Zum vollständigen Bericht bei Reporter ohne Grenzen geht es hier
Lesen Sie in der nächsten Folge über die Lage in der Altai-Region in Sibirien.
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(Topfoto: Siegmund/.rufo)
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