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Der Regisseur in der Rolle des kirgisischen Öko-Robin Hood. Die Idee scheint nicht schlecht
(Foto: Neue Visionen-Filmverleih) |
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Donnerstag, 26.05.2011
Kinostart: Der Dieb des Lichts Strom für die JurteBerlin. Heute ist bundesweite Kinopremiere einer wunderbaren und ergreifend tragischen Geschichte aus den Weiten Kirgisiens. Ein berührender Film über einen Elektriker mit einem großen Herz für die Sorgen anderer
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Ein kleines Dorf in den endlosen Weiten Kirgisiens liebt seinen örtlichen Elektriker über alles. Svet-Ake, der Herr des Lichts, wie sie ihn nur nennen, hat für jeden ein offenes Ohr. Vor allem, wenn es um Strom geht. Um Strom, den sich dort niemand leisten kann.
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Svet-Ake ist aber nicht nur für das elektrische Licht im Dorf zuständig, sondern auch für das Licht der Liebe und des Lebens. Ohne ihn läge das Dorf praktisch ganz im Dunklen. Und der schrullige Kirgise scheint für alles einen Weg zu finden. Auch für die unbezahlbaren Stromrechnungen.
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Pfiffiger Dieb des Lichts
Der Pfiffikus lässt kurzerhand die Stromzähler der Häuser rückwärts laufen, bis jener zum Gutschriftautomaten mutiert. Außerdem formt sich bei ihm eine Vision. Warum nicht einfach das sowieso schon windgepeitschte Land in einen großen Windpark verwandeln, der das ganze Tal mit Strom versorgt?
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Jedoch, der liebenswerte Elektriker hat die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Die privatisierten und natürlich auf Rendite spekulierenden Betreiber der Elektrizitätsgesellschaft kommen Svet-Ake auf die Schliche und er verliert seinen Job. Aber er hat Gedankengänge ins Rollen gebracht.
Die gute Idee wird verraten und verkauft
Mittlerweile gefällt die Idee der Windenergie auch einem Politiker, der um die Gunst seiner Wähler buhlt. Da beginnt Svet-Akes innovative Idee in einen Mahlstrom zu geraten, die Investoren stehen bereit, um Land zu kaufen.
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Der Regisseur Aktan Arym Kubat selbst schlüpfte in die Rolle des Robin Hoods der Stromversorgung. In der kauzigen Mischung aus Sozialdrama und Schelmenroman spiegelt er seine kirgisische Heimat wieder und schafft mit seiner traditionellen Fabulierkunst eine gelungene Parabel zur allgegenwärtigen Globalisierung.
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Eindrucksvolles Bild aus Mittelasien
Dieser humorvolle Husarenstreich dokumentiert nicht nur die Menschen des Landes und deren Schicksale, lässt aber auch keine Gelegenheit aus, als Hommage an eine archaische Gesellschaft zu dienen. Gewürzt mit beeindruckenden Landschaftsbildern und ideenreichem Dialogwitz.
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Kubat lässt seinen Film bewusst unmittelbar nach der sogenannten Tulpenrevolution spielen, in der Präsident Akajew 2005 vom Hof gejagt wurde. 2010 wurde auch Akajews undemokratischer Nachfolger vom Regierungssitz vertrieben. Seitdem blickt Kirgisien nach vorn
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