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06-09-2004 Politik

Russland trauert um Opfer von Beslan

Russland trauert (Foto: www.newsru.com)Moskau. In Russland wurden am Montag die Trikoloren an öffentlichen Gebäuden auf Halbmast gesetzt. Während der kommenden beiden Tage wurde für das ganze Land Staatstrauer ausgerufen. Unterdessen wurden in der russischen Presse Vermutungen laut, das Geiseldrama habe weit mehr Opfer gefordert, als offiziell zugegeben.

Die russischen Behörden nennen derzeit eine Zahl von 335 Toten. Augenzeugen berichteten von bis zu 500 Opfern. Die Agentur AFP meldete dagegen, alleine im größten Leichenschauhaus Ossetiens seien 394 Tote registriert worden. In jedem Fall ist der Überfall auf die Schule von Beslan der blutigste Terroranschlag in der Geschichte Russlands.

Die ersten Opfer des Geiseldramas waren bereits am Sonntag in Beslan beerdigt worden. Knapp zweihundert Menschen wurden dagegen am Sonntag von ihren Angehörigen noch immer vermisst.

In den chaotischen Stunden nach dem Ende des Geiseldramas waren viele der oft kaum bekleideten Geiseln ohne Dokumente unorganisiert in die Krankenhäuser der Region gebracht worden – oft von Einwohnern, die mit ihren Pkws zufällig in der Nähe der Schule waren. Viele der Kinder könnten noch immer nicht ihren Namen nennen, meldete die BBC.

Bei www.aktuell.RU:
• Russland zieht Bilanz des Schreckens von Beslan (05.09.2004)
• Eklat nach niederländischem Terror-Kommentar (05.09.2004)
• Geiseldrama: Entwicklung kam für Putin unerwartet (04.09.2004)

In ganz Russland sind in den kommenden Tagen Unterhaltungsveranstaltungen abgesagt worden. Das Fernsehen änderte sein Programm. In allen orthodoxen Kirchen Russlands waren bereits gestern Trauergottesdienste abgehalten worden.

In der Nähe von Moskau werden am Montag auch zwei Mitarbeiter des Katastrophenschutz-Ministeriums beerdigt, die erschossen wurden, als die Massenflucht aus der Schule begann. Die beiden Männer hatten zuvor die Erlaubnis der Geiselnehmer erhalten, mehrere Leichen vom Territorium der Schule zu bergen.

(kp/.rufo)

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