Moskau. Bei einem Überfall im Irak wurde ein Russe getötet, zwei weitere wurden entführt. Die drei Ingenieure waren in einem Auto zu ihrer Arbeitsstelle, 50 Kilometer südlich von Bagdad, unterwegs, als ihr Fahrzeug am Montag von Unbekannten beschossen wurde. Dabei kam ein Mann ums Leben, außerdem wurde der irakische Sicherheitsmann und Dolmetscher bei der Attacke verletzt.
Schon vor einem Monat wurden acht Mitarbeiter der russischen Energietechnik-Firma "Interenergoservice" gekidnappt. Auch dieses Mal traf es die Ingenieure des gleichen Unternehmens, das im Irak drei Kraftwerke repariert. Während die Geiselnahme das erste Mal jedoch glimpflich verlief und die entführten Russen und Ukrainer nach nur einem Tag wieder auf freien Fuß gesetzt wurden, gibt es nun das erste Todesopfer.
Der Pressesprecher von „Interenergoservice“, Jewgeni Loginow, sagte, dass er wisse, wer entführt worden sei. Solange aber die Identität des Toten nicht geklärt und die Verwandten nicht benachrichtigt seien, könne er keine näheren Angaben an die Öffntlichkeit weiter geben.
Immerhin teilte er mit, dass die Ingenieure zwischen 35 und 45 Jahre alt sind, der Aufenthaltsort der beiden Entführten oder eventuelle Forderungen der Geiselnehmer sind jedoch noch nicht bekannt.
Das russische Außenministerium rief inzwischen erneut alle Russen dazu auf, den Irak zu verlassen. Der Stellvertretende Außenminister Alexander Jakowenko sagte auf einer Pressekonferenz: „Wir rufen erneut eindringlich dazu auf, das Territorium Iraks zu verlassen. Unsere Botschaft trifft alle notwendigen Maßnahmen, um Unterstützung dabei zu gewährleisten.“
Bei der ersten Evakuierungswelle Mitte April hatte das russische Katastrophenschutzministerium mehrere Flugzeuge in den Irak geschickt, um GUS-Bürger auszufliegen. Der Energieversorger "Interenergoservice" hatte das Angebot damals jedoch abgelehnt und versprochen, seine etwa 300 im Irak bleibenden Mitarbeiter besser zu schützen.
(ab/.rufo)
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