Moskau. Statt US-Panzer sollen russische Fahnen die Autokolonnen schützen, die zum Flughafen von Bagdad fahren. Begleitschutz durch US-Militärs könnte das Gegenteil bewirken, befürchtet ein russischer Sprecher. „Wir rechnen auf die Loyalität der Iraker”, sagte er. Darum sollen die Autokolonnen nur durch große russische Fahnen gekennzeichnet werden.
Heute und morgen soll es sechs Sonderflüge direkt aus Bagdad geben. Russen, die im Süden des Landes arbeiten, sollen über Kuwait evakuiert werden, wohin am Freitag ebenfalls ein Flugzeug der russischen Katastrophenschutzministeriums startet. Wer von den über 800 GUS-Fachleuten auf eigenes Risiko bleiben will, der darf. Zwei russische Firmen haben allerdings ihre Baustellen ganz geschlossen. Außenminister Sergei Lawrow erklärte, sie Evakuierung sei nicht der Abzug Russlands. “Wir kommen wieder”, sagte Lawrow. Die russische Botschaft in Bagdad soll vorerst weiter arbeiten.
Am Montag waren im Irak drei Russen und fünf Ukrainer von Aufständischen gekidnappt worden. Als die Entführer bemerkt hatten, dass ihre Geiseln für eine russische Firma arbeiteten, ließen sie die Männer wieder frei.
Katastrophenschutzminister Sergej Schoigu erklärte, seine Behörde sei vollständig auf die Evakuierung aller Landsleute vorbereitet. Erst vor einem Jahr hatte das Ministerium kurz vor Kriegsbeginn russische Staatsbürger aus dem Irak ausgeflogen. Die Kolonne des russischen Botschafters in Bagdad wurde auf dem Weg nach Jordanien wenig später unter bis heute ungeklärten Umständen offenbar von amerikanischen Militärs beschossen worden. Dabei wurden mehrere Menschen verletzt.
(gim/kp/.rufo)
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