Moskau. Nach unterschiedlichen Angaben sind in der Nacht zum Dienstag in Bagdad offenbar zwischen acht und elf Russen gekidnappt worden. Die Männer arbeiteten für den russischen Energieversorger Interenergoservice, der im Irak E-Werke aus Sowjetzeiten wartet. Die Geiseln wurden in unbekannte Richtung verschleppt. Forderungen stellten die Kidnapper bislang nicht.
Über den Tathergang sowie die Anzahl der Geiseln gibt es derzeit noch widersprüchliche Angaben. Während der arabische Fernsehsender Al Jazeera erst von elf Geiseln berichtete, sind nach Informationen von Itar-Tass nur acht russische Ingenieure gefangen genommen worden. Ebenso widerspricht die russische Nachrichtenagentur anfänglichen Informationen, dass bei einer vorausgegangenen Schießerei die beiden irakischen Wachleute des Gebäudes, in dem die Russen untergebracht waren, getötet wurden.
Ein Sprecher des russischen Außeneministeriums bestätigte, die Gefangennahme von acht Personen. Etwa 15 – 20 maskierte Bewaffnete seien in den Gebäudekomplex eingedrungen und haben die russischen Spezialisten gefangen genommen, so der Stellvertretende Außenminister Alexander Jakowenko. Die Mitarbeiter von Interenergoservice erholten sich zu der Zeit im Hof.
Interenergoservice repariert im Irak drei Kraftwerke. Den ersten Vertrag zur Wiederherstellung der Stromkapazitäten schloss Interenergoservice mit der irakischen Regierung Ende Januar diesen Jahres. Der letzte Vertrag wurde vor einem Monat geschlossen. Im Irak sind derzeit etwa 200 Russen im Einsatz.
In den letzten Tagen wurden mehr als 40 Personen an verschiedenen Punkten im Irak entführt. Die Geiseln stammen aus 13 unterschiedlichen Nationen, darunter USA, Japan, China, Türkei, Pakistan, Israel, Tschechien und jetzt auch Russland. Mehr als 70 Soldaten kamen bei den Kämpfen ums Leben, die amerikanische Armee schätzt, dass auch etwa 700 Iraker starben.
(ab/.rufo)
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