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19-03-2004 Politik

Föderationsrat: Irak Quelle des Terrorismus

US-Soldaten haben die Lage im Irak bis heute nicht völlig im Griff (Foto: newsru.com)Moskau. (aktualisiert 18:00) Die meisten Ziele, die die USA mit ihrer Offensive vor einem Jahr erreichen wollte, konnte sie nicht realisieren, urteilt der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im russischen Föderationsrat, Viktor Oserow. „Der Irak ist heute eine Quelle des Terrorismus“, meinte der Senator. Unterdessen kehrt die russische Wirtschaft in das Bürgerkriegsland zurück. Lukoil liefert ab April Benzin in den Nordirak.

Am 20. März 2003 begann die Offensive der Amerikaner im Irak. Doch nach Meinung Oserows war sie bei weitem nicht so erfolgreich wie gewünscht. Einzig Diktator Saddam Hussein wurde gefasst. Das Hauptziel der USA, der Aufbau einer Demokratie „bleibe lediglich ein unrealisierter Traum George Bushs“, urteilte der russische Senator.

In die gleiche Kerbe schlugen auch die russischen Politologen Sergej Markow und Wjatscheslaw Nikonow. Beide erklärten die amerikanische Demokratisierungspolitik im Nahen Osten für bislang gescheitert. Die ungelösten Konflikte im Irak führten zu weiteren Problemen, teilten sie mit.

Hauptschwierigkeit sei die Sicherheitslage im Irak. Auch den Anschlag von Madrid führt Oserow auf die unstabile Lage im Irak zurück. Kritik übte er auch an der schleppenden wirtschaftlichen Entwicklung des Landes.

Russland ist vor allem unzufrieden damit, dass die ehemaligen Kriegsgegner (wie z.B. Russland) trotz gegenteiliger Versprechen bisher kaum am Wiederaufbau des Irak und vor allem seiner lukrativen Ölbranche beteiligt werden. Vor dem Krieg hatten mehrere russische Ölfirmen Verträge mit dem Saddam-Regime über die Ölförderung im Irak abgeschlossen. Diese Vereinbarungen sind nun ungültig.

Immerhin beginnt der russische Ölkonzern Lukoil ab 1. April mit Benzin- und Brennstofflieferungen in die Nordprovinzen des Irak. Das Land ist zwar reich an Ölvorkommen, hat aber kaum Ressourcen zur Verarbeitung des Rohstoffs.

Bei russland-aktuell:
• Putin trauert um Terroropfer von Madrid (11.3.04)
• Russlands Rückkehr in den Irak (23.12.03)
• Lukoil verliert seine Ölförderrechte im Irak (27.5.03)
• Ölkonzerne: Sorgen um die Nachkriegsordnung (26.3.03)

Der russische Autokonzerne Gaz hat derweil schon etwa 2.000 Fahrzeuge des Typs Wolga in den Irak geliefert. Bis zum 1. Juni sollen die Lieferungen abgeschlossen werden, insgesamt werden 3.500 Wolga verkauft. Diese zaghaften Versuche der Russen im Irak wieder Fuß zu fassen sind allerdings eher symbolischer als substanzieller Natur.

(ab/.rufo)


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