Moskau. Libyen lieferte am Montag 16 Kilogramm hoch angereichertes Uran nach Russland aus. Libyens Staatschef Gaddafi hatte am 19. Dezember letzten Jahres angekündigt, seine Massenvernichtungsprogramme aufzugeben und sein Atomprogramm unter die Kontrolle der Internationalen Atomenergiebehörde zu stellen. Mit der Rücklieferung des Uran an Russland hat Libyen auch den ersten praktischen Schritt in diese Richtung vollzogen.
Russland (UdSSR) hatte das Uran in den 80er Jahren an den nordafrikanischen Staat geliefert. Dort wurde dann im Wissenschaftszentrum von Tadschura damit experimentiert. Das nun zurückgelieferte Uran ist 80 Prozent angereichert. In Russland sollen die Anreicherungen abgebaut werden, damit das Uran nicht mehr waffenfähig ist.
Unterdessen hat der Chef der Internationalen Atombehörde Mohammed El Baradei neben Libyen auch einem weiteren Atompartner Russlands, dem Iran, vorgeworfen, jahrelang gegen den Atomwaffensperrvertrag gehandelt zu haben.
Die Kooperation Russlands mit dem Iran wird von den USA scharf kritisiert. Russland hilft dem Mullah-Regime in Teheran beim Aufbau eines Atomkraftwerks in Buscher. Die Amerikaner befürchten jedoch, dass der Iran die Uranlieferungen auch zur Entwicklung einer Atombombe nutzen könne.
(ab/.rufo)
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