Moskau. Die iranische Regierung will Russland die Rückgabe der verbrauchten Uran-Brennstäbe aus dem geplanten Atomkraftwerk in Buscher zusichern. Der russische Premier Michail Kassjanow befürwortete das Projekt, erfüllt Teheran damit doch eine langgestellte Forderung Russlands. Die USA, die bis zuletzt die russisch-iranische Kooperation auf dem Atomsektor kritisierten, brauchen jetzt neue Argumente für ihre ablehnende Haltung.
Die Vereinbarung soll bereits im September unterzeichnet werden. Sie würde die letzten formalen Hindernisse entfernen, die bisher russischen Lieferungen von Atombrenstoff an den ersten Energieblock in Buscher im Weg standen. Iran traf die Entscheidung kurz bevor der amerikanische stellvertretende Staatssekretär John Bolton in Moskau eintraf, Der sollte unter anderem Russland davon abbringen, Irans Atomprogramm zu unterstützen. Jetzt wird er sich neue Argumente ausdenken müssen, warum Russland sich in der Iran-Frage zurück halten soll.
Ein weiterer Punkt der Verhandlungen zwischen Bolton und Stellvertretenden russischen Außenminister Sergej Kisljak war das nordkoreanische Atomwaffen-Programm. Einzelheiten der Gespräche wurden noch nicht bekannt. Die Moskauer Tageszeitung „Kommersant“ spekuliert, dass die Amerikaner in diesen Gesprächen vor allem Russlands Haltung zu der sogenannten „Proliferation Security Initiative“ („Initiative zur Bekämpfung der Weiterverbreitung von Massenvernichtungswaffen“) ausloten wollen.
Diese Initiative sieht vor, See- und Lufttransporte zu überwachen, um die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen und Raketenteilen in „Schurken-Staaten“ wie Nordkorea und Iran zu verhindern. Russland meint, dass solche Maßnahmen Nordkorea nur unnötig provozieren würden.
Quelle: (bw/.rufo) |