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08-02-2004 Politik |
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7 Kandidaten registriert, einer verschwunden
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Moskau. Bei den russische Präsidentschaftswahlen am 14. März werden fünf Männer und eine Frau gegen Amtsinhaber Wladimir Putin antreten. Die Zentrale Wahlkomission Russlands registrierte am Sonntag mit dem links-nationalistischen Wirtschaftsprofessor Sergej Glasjew und der liberalen Politikerin Irina Chakamada zwei weitere Präsidentschaftskandidaten.
Zuvor waren außer Putin bereits der kommunistische Abgeordnete Nikolai Charitonow, der erklärte Putin-Verehrer und Vorsitzende des Parlaments-Oberhauses Sergej Mironow und der liberale Ex-Parlamentschef Iwan Rybkin zu den Wahlen zugelassen worden. Der russische Nationalistenführer Wladimir Schirinowski tritt dieses Mal nicht selbst an, sondern schickt seinen ehemaligen Chef-Leibwächter Oleg Malyschkin ins Rennen.
Rybkins Wahlstab schlug unterdessen Alarm, weil von dem Politiker seit mehreren Tagen jede Spur fehlt. Inzwischen suchen die Polizei und der Geheimdienst FSB nach dem verschwundenen Präsidentschaftskandidaten. Zum letzten Mal wurde er am Donnerstagabend gesehen, als er von seinem Fahrer und dem Leibwächter nach Hause gebracht wurde. Mögliche Erklärungen für das rätselhafte Verschwinden des chancenlosen Putin-Herausforderers gab es von offizieller Seite zunächst nicht. Rybkin gilt als enger Vertrauter des russischen Exil-Oligarchen Boris Beresowski, der vom Ziehvater Putins inzwischen zu dessen schärfstem Gegner geworden ist.
Trotz weit verbreiteter sozialer Not in Russland gibt es kaum Zweifel daran, dass der populäre Putin bereits im ersten Wahlgang die für eine zweite Amtszeit nötige absolute Mehrheit der Stimmen erringt. Auch die Terrorserie, der zuletzt am Freitag bei einer Explosion in der Moskauer Metro 39 Menschen zum Opfer fielen, kann seine Position nicht ernsthaft gefährden. Von den sechs Konkurrenten dürften allenfalls KP-Kandidat Nikolai Charitonow und Sergej Glasjew Aussicht auf ein nennenswertes Ergebnis haben. Den anderen Kandidaten sagen Meinungsumfragen jeweils weniger als zwei Prozent der Stimmen voraus. Viele führende Oppositionspolitiker hatten eine Teilnahme an den Wahlen abgelehnt, da der Kreml Massenmedien, Gerichte und Wahlkommissionen kontrolliere und kein fairer Wahlkampf möglich sei.
(kp/.rufo)
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