Moskau. Der russische Präsidentschaftskandidat Sergej Glasjew hat eine eigene politische Bewegung gegründet. Anders, als der “Wahlblock Heimat” (“Rodina”) wird die “National-patriotische Union Heimat” Glasjews Präsidentschaftskandidatur unterstützen. Die Gräben zwischen Wladimir Putins aussichtsreichstem Herausforderer und seinen ehemaligen Weggefährten werden immer tiefer.
Glasjews Dementis, der Wahlblock stehe nur Monate nach Gründung keineswegs wieder vor der Spaltung, klingen immer unglaubwürdiger. Der Rodina-Co-Vorsitzende Dmitri Rogosin, der mit einer russischen Parlamentarier-Delegation nach Straßburg geflogen war, beschuldigte dagegen den Parteifreund, seine Abwesenheit ausgenutzt zu haben.
Der innerparteiliche Rogosin-Flügel hatte durchgesetzt, dass anstelle des unter linken und nationalistischen Wählern populären Glasjew der Ex-Zentralbankchef Viktor Geraschtschenkoals Präsidentschaftskandidat der Bewegung nominiert wurde. Erstmals wären im März 2004 zwei Kandidaten ein und der selben politischen Organisation gegeneinander bei den Wahlen angetreten, wenn die Zentrale Wahlkommission nicht Geraschtschenkos Aufstellung aus Formgründen abgewiesen hätte.
Der Wahlblock “Heimat” war im vergangenen Jahr offenbar nicht ohne Mithilfe des Kreml gegründet worden, um die traditionelle Wählerschaft der russischen Kommunisten zu spalten. Die Taktik war erfolgreich: Bei den Parlaments-Wahlen im Dezember verbuchte die Bewegung einen Überraschungserfolg und erzielte 8 Prozent der Wählerstimmen, während die russische KP eine katastrophale Niederlage einstecken musste.
(kp/.rufo)
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