 St. Petersburg. Der russische Präsident hat seine Rede vor der UN-Vollversammlung in New York gehalten – und sich kurz gefasst: Hauptthema seines nur 16 Minuten dauernden Auftritts war der Kampf gegen den internationalen Terrorismus. Putin wies darauf hin, dass er bereits 2000 an gleicher Stelle vor dieser Gefahr gewarnt habe. „Haben uns damals alle verstanden? Der 11. September zeigte, nein, nicht alle“, meinte Putin.
Dies war wohl die emotionalste Stelle der Rede. Alles weitere war diplomatisch gefilterte Formulierungskunst. Putin wiederholte eine von den russischen Staatsvertretern häufig gebrauchte Floskel, dass die in Russland wohlbekannte Handschrift des Terrorismus in New York, Moskau, Tschetschenien und Bagdad die gleiche sei. Als Instrument für den Kampf gegen den Terrorismus legte Putin der Vollversammlung das antiterroristische Komitee des Sicherheitsrates besonders an Herz.
Zum Thema Irak hielt sich Putin relativ bedeckt, wenn gleich er die „scharfen Meinungsverschiedenheiten“ im Vorfeld des Krieges noch einmal erwähnte: Es sei begrüßenswert und notwendig, dass die Lage dort wieder zu einer rechtlichen Kontrolle unter Leitung der UN zurückkehre.
Auch hob der russische Präsident hervor, dass Russland inzwischen zu einem Geberland bei der Welthungerhilfe der Vereinten Nationen aufgerückt sei. Diese Aufgabe liege seinem Land besonders nahe, da es selbst in den Jahren nach der Revolution durch die Zwangskollektivierung schereckliche Hungersnöte durchgemacht habe. Auch habe Russland in den letzten drei Jahren Entwicklungsländern Schulden in Höhe von 27 Milliarden Dollar erlassen.
In Sachen einer UN-Reform machte Putin keine konkreten Vorschläge. Er konstatierte den Bedarf einer Vervollkommnung der Organisation, betotnte aber, dass die Eingriffe in das Gewebe und die Mechanismen der UN äußerst delikat sein sollten. Denn eine Alternative zur UN gebe es für die Menschheit heute nicht, schloss Putin.
(ld/.rufo)
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