Moskau. Der Gouverneur der sibirischen Bergbau-Region Kemerowo, Aman Tulejew, hat gefordert, Terroristen und Drogenhändler in Russland künftig öffentlich hinzurichten. Der einflussreiche Regionalpolitiker rief nach Angaben des Radiosenders “Echo Moskaus” dazu auf, Terroristen auf “einen Platz zu führen und mit einer Maschinengewehr-Salve niederzumähen”.
Nur auf diese Weise könne der Kampf gegen Terrorismus und Drogenhandel gewonnen werden, sagte Tulejew nach dem verhehrenden Bombenanschlag auf ein Militärhospital im Nordkaukasus. Notfalls müsse Russland nach Ansicht des ehemaligen Präsidentschafts-Kandidaten dafür auch einen Ausschluss aus dem Europarat in Kauf nehmen.
Russland hat als eines der letzten Länder Europas die Todesstrafe bislang noch nicht endgültig abgeschafft, die allerdings seit Mitte der 90-er Jahre nicht mehr vollstreckt wird. Der damalige russische Präsident Boris Jelzin hatte unter internationalen Druck ein entsprechendes Moratorium ausgerufen, um den russischen Beitritt zum Europarat zu ermöglichen. Eine vollständige Abschaffung der Todesstrafe wird in Russland von der Mehrheit der Bevölkerung kritisch betrachtet.
(epd/kp).
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