Moskau. Der Irak hofft auf die Bemühungen Russlands, um ein Ende der Kampfhandlungen zu erreichen. Russland spiele eine bedeutende Rolle bei der Belegung der Krise, erklärte der irakische Botschafter in Moskau Abbas Chalaf am Donnerstag auf einer Pressekonferenz. Der US-Angriff auf sein Land sei nämlich auch ein kolossaler Schlag gegen die Interessen der russischen Ölfirmen im Irak.
Gerade die waren freilich zuletzt von Saddams Regime selbst in Frage gestellt worden. Die irakische Regierung hatte im Dezember 2002 einen Milliardenvertrag über die Ausbeutung des Ölfeldes West-Kurna aufgekündigt. Angeblich, weil Lukoil seine Vertragsverpflichtungen nicht eingehalten hatte, wahrscheinlich aber, weil der Ölkonzern in den USA bereits Verhandlungen führte, um seine Pfründe auch über einen Sturz von Saddam Hussein hinaus zu retten.
Auf die Unterstützung russische Söldner oder „lebender Schutzschilde“ will der Irak auch weiter verzichten. Freiwilligen würden auch in Zukunft keine irakischen Visa ausgestellt. Es sei die Sache der Iraker, ihre Heimat zu verteidigen, so Chalaf, der gleichzeitig bestätigte, dass sich noch immer Friedensaktivisten aus den USA, Deutschland, Großbritannien und anderen westlichen Ländern im Irak aufhalten.
Der Diplomat versicherte, sein Land plane keine Vergeltungsschläge gegen Israel oder andere Verbündete der USA im Nahen Osten. Meldungen über irakische Angriffe auf Kuwait dementierte der Botschafter, erklärte aber gleichzeitig, sein Land hätte das Recht dazu, da die USA Kuwait als Aufmarschgebiet nutzten. Einen Einsatz von Massenvernichtungswaffen werde es in dem Konflikt höchstens von Seiten der US-Armee geben. „Die Inspektoren haben bei uns keine C-Waffen gefunden“, sagte Abbas, „für einen Einsatz müssten wir erst welche bei den USA kaufen. Die haben genug davon.“
(kp/.rufo)
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