Moskau. Die Astronauten Leroy Chiao und Salischan Scharipow müssen heute Nacht durcharbeiten, um 50 russische Weinbergschnecken schnellstmöglich aus dem Raumtransporter Progress M-52 zu holen. Das Andocken an die ISS nimmt drei Stunden in Anspruch, danach darf es nicht mehr im „Schneckentempo“ weitergehen. Sonst gehen die empfindlichen Tiere ein.
Die Schnecken werden in der Internationalen Raumstation (ISS) nicht etwa als Vorspeise, sondern zur Erforschung der Gleichgewichtsprobleme in der Schwerelosigkeit benötigt. Deren für die räumiche Orientierung verantwortlicher Vestibularapparat soll mit dem des Menschen identisch sein. Bei Menschen übernehmen so genannten Halbrundkanäle im Gehirn diese Funktion, woraus man ableiten könnte, dass die Kriechtiere doch nicht ganz so hirnlos sein müssen.
Der zweitägige Flug bei nur 17 Grad Celsius sei für die Schnecken eine Zumutung gewesen, sagte der Chefexperte der russischen Raumfahrtgesellschaft Energija, Viktor Blagow. In der Raumstation herrsche dagegen für die Tiere günstige Temperatur von 23 bis 25 Grad. Die Schnecken sollen Ende April zusammen mit den beiden Austronauten zur Erde zurückkehren.
Weitere Nutzung im Internet oder Veröffentlichung auch auszugsweise nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion und mit Quellenangabe www.aktuell.RU
www.aktuell.RU ist nicht verantwortlich für die Inhalte externer Internetseiten.