Moskau. (aktualisiert) Die Moskauer Flugleitzentrale testet heute das automatische Ankoppelungssystem der Internationalen Raumstation ISS, damit pünktlich ein Progress-Raumfrachter mit Weihnachtspäckchen, vor allem aber Lebensmitteln, Sauerstoff und Treibstoff andocken kann. Auf der ISS gehen die Lebensmittel zu Ende. Progress bringt auch das deutsche Robotikexperiment ROKVISS in die Umlaufbahn.
Die Lebensmittelvorräte auf der ISS sind mittlerweile so knapp geworden, dass der weitere Betrieb der Raumstation davon abhängt, ob der Flug des Progress-Frachters erfolgreich verläuft. Es war sogar schon die Rede davon, dass die ISS-Besatzung Mitte Januar evakuiert werden müsste, wenn der Nachschub nicht eintrifft.
Der Start von Progress M-51 ist für den 24.Dezember in Baikonor geplant. Der Frachter soll am 26.12. an der ISS ankoppeln.
An Bord ist auch das deutsche Robotikexperiment ROKVISS – geleitet vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und in Kooperation mit der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos.
ROKVISS ist ein deutsches Technologieexperiment zum Test von hoch integrierten, modularen Roboter-Komponenten unter den Bedingungen des freien Weltraums. Gleichzeitig dient es zur Demonstration verschiedener neuer Kontrollverfahren.
Finanziert wird das Projekt vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt(DLR) mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Die Hard- und Software wird entwickelt und gebaut von EADS-Space Transportation in Bremen als Hauptauftragnehmer und dem DLR - Institut für Robotik und Mechatronik in Oberpfaffenhofen, das für die Robotik-Komponenten und die Experimentdurchführung sowie die wissenschaftliche Auswertung der Ergebnisse verantwortlich zeichnet.
Beteiligt ist auch die Firma Kayser-Threde aus München. Das Unternehmen Hoerner & Sulger liefert die Kameraausrüstung mit Elektronikzubehör. Das Management des Projektes erfolgt durch das Raumfahrtmanagement des DLR.
Die Durchführung der Mission basiert auf einer Vereinbarung zwischen dem Raumfahrtmanagement des DLR, den russischen Partnern der Raumfahrtagentur Roskosmos und RKK Energia, sowie dem Münchner Unternehmen Kayser-Threde, als Hauptauftragnehmer für die S-Band-Kommunikationsinfrastruktur.
Heute soll die Notbesatzung der ISS, bestehend aus dem russischen Kosmonauten Salischan Schapirow und dem NASA-Mann Leroy Chiao, Tests mit der russischen Ankoppelungsautomatik „Kurs“ durchführen.
(mig/.rufo)
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