Moskau. Die Besatzung der Internationalen Raumstation ISS wird zwar nicht Hunger leiden. Beim „Verbrauch von Lebensmitteln“ müssen der Amerikaner Leroy Chiao und der Russe Salischan Scharipow jetzt aber kürzer treten. Das Essen reicht nur noch bis Mitte Januar. Eventuell müssen die Kosmonauten sogar evakuiert werden.
Was das Flugleitzentrum bei Moskau bisher abstritt, bestätigte die NASA. Falls der geplante Start des Weltraumtransporters Progress am 24. Dezember - warum auch immer - ausfalle, werde eine „Notevakurierung“ der ISS-Stammbesatzung erforderlich, meldete newsru.com unter Berufung auf amerikanische Quellen. Vorige Woche gingen die Astronauten an die für 40 bis 50 Tage berechnete eiserne Ration. Die übliche Kalorienmenge von 3.000 am Tag wurde um ca. zehn Prozent gekürzt.
Der Progress-Start war Ende November um vier Wochen verschoben worden. Beim Flug des Vorgängerraumschiffs wurden Ersatzteile für den russischen Sauerstofferzeuger mitgeschickt. Dadurch ging wichtiger Laderaum für einen Teil der erforderlichen Lebensmittel verloren.
„Der bevorstehende Progress-Start erlangt vor diesem Hintergrund eine kritische Wichtigkeit“, erklärte der amerikanische ISS-Projektmanager William Gerstenmeier. Nach dem Ausfall der amerikanischen Raumfähren werden alle Transporte mit russischen Raumschiffen erledigt, die eine mehrfach kleinere Kapazität haben.
Auch die russische Nachrichtenagentur ITAR-TASS meldete inzwischen, dass die Lage wirklich ernst sei. Die Besatzung werde am 30. Januar zurückfliegen, wenn alle Stränge reißen. Im Flugleitzentrum sei man aber sicher, dass es nicht erforderlich werde.
(adu/.rufo)
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