St. Petersburg. Zum dritten Mal in diesem Jahr sind im Kusbass-Bergbaugebiet bei einem Grubenunglück Bergleute ums Leben gekommen: 13 Kumpel wurden heute – vermutlich durch eine Methan-Explosion – in 600 Meter Tiefe getötet. Nach sechs Stunden waren die Sucharbeiten bereits beendet, die Rettungsmannschaften begannen mit der Bergung der Leichen.
Zum Zeitpunkt der Explosion um 5.45 Uhr Moskauer Zeit befanden sich in der sibirischen Kusbass-Stadt Belowo in der Kohlegrube „Listwjashnaja“ 103 Bergleute unter Tage. Über die Hälfte von ihnen konnte aus eigener Kraft an die Oberfläche zurückkehren. Die Rettungsmannschaften fanden dann 33 Verletzte und 13 Tote.
Die Verletzten haben zum Großteil Knochenbrüche und offene Wunden, weshalb von den Behörden die zunächst genannte Unglücksursache einer Explosion in Zweifel gezogen wurde. Ein Sprecher des Katastrophenschutzes sprach nur von einem Einsturz des Stollens. Andere Quellen bekräftigten jedoch mit Verweis auf Aussagen der Rettungskräfte selbst die Version einer Methan-Explosion.
Der Schacht „Listwashnaja“ galt bislang, so gazeta.ru, als wenig gefährlich. In den 49 Jahren seiner Ausbeutung habe es dort nie ernsthafte Unfälle gegeben.
In dem mittelsibirischen Kohlerevier Kusbass gehören Grubenunglücke mit tödlichen Folgen allerdings fast schon zum Alltag der Bergbau-Branche. In diesem Jahr wurden dort im Januar bei einer Methan-Explosion fünf Kumpel getötet. Im April ereignete sich dann in der Gebietshauptstadt Kemerowo eine schwere Explosion unter Tage, die 47 Bergleuten das Leben forderte.
Aman Tulejew, der Gouverneur des Gebietes Kemerowo, kündigte an, dass jede Familie der in Belowo getöteten Bergleute eine Entschädigung von 500.000 Rubel (etwa 13.500 Euro) erhalten soll.
(ld/.rufo)
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