 Moskau. In manchen Moskauer Reisebüros liefen am Morgen die Telefone heiß. Angehörige von Ägypten-Urlaubern erkundigten sich besorgt nach Informationen vom Sinai. Aber Terroranschläge in Israel, der Türkei oder Ägypten schrecken russische Touristen üblicherweise kaum ab. „Sie haben eine dicke Haut und wollen an die Sonne“, sagt eine Reisebüroleiterin.
Nur die Terroranschläge auf die russischen Passagierflugzeuge Ende August brachten einen deutlichen Einbruch. Danach sackten die Buchungen um 20 Prozent ein.
Die Anschläge in Ägypten dürften sich langfristig kaum auswirken, obwohl das Rote Meer eines der beliebtesten Urlaubsziele der Russen geworden ist. Es wurden heute zwar weniger neue Reisen zu den Pyramiden gebucht. Es gab aber kaum Absagen schon gebuchter Reisen, heißt es aus der Branche.
„Gott sei Dank haben die Menschen ein kurzes Gedächtnis und unsere russischen Kunden eine dicke Haut“, sagt ein Reiseveranstalter. Nach Terroranschlägen an prominenten Urlaubsorten geht das Reisegeschäft erfahrungsgemäß kurzfristig um etwa zehn Prozent zurück. Nach wenigen Tagen aber normalisiert sich die Lage wieder.
"Unsere Kunden beruhigen sich damit, dass eine Kugel selten zweimal den selben Ort trifft“, kommentiert eine Fachfrau. „Und überhaupt müsste man, um allen Gefahren auszuweichen, zu Hause sitzen bleiben.“ Den Ausschlag zur Buchung gebe schließlich dann doch der Drang zur Sonne. Sandstrand, Palmen, günstige Preise und guter Service seien der Kundschaft wichtiger als Sicherheitsbedenken.
Bei den Terroranschlägen auf Hotels auf dem Sinai wurden nach Angaben russischer Diplomaten eine Frau aus Ufa getötet und acht russische Reisende verletzt.
(sm/.rufo)
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