Moskau. Der deutsche Touristikkonzern TUI steigt in den russischen Reisemarkt ein. Zusammen mit dem Moskauer Reiseveranstalter „Mostravel“ gründete TUI das Gemeinschaftsunternehmen „TUI Mostravel Russia“ (MTR). Am 1.August hat das Joint Venture den Geschäftsbetrieb aufgenommen. Angst vor dem deutschen Riesen hat die russische Konkurrenz keine.
TUI rechnet im nächsten Jahr mit 200.000 Touristen und einem Umsatz von 83 Millionen Euro. Im Jahr 2007 wird ein Umsatz von 130 Millionen Euro erwartet, wird TUI-Vorstandschef Michael Frenzel in einer Pressemiteilung des Unternehmens zitiert. Den Löwenanteil am Umsatz sollen hauptsächlich Pauschalreisen nach Ägypten und in die Türkei im Vier- und Fünf-Sternesegment stellen.
Wegen der verhältnismäßig kurzen Entfernung gehören die beiden Mittelmeerstaaten zu den beliebtesten Reisezielen der Russen. Zwei Millionen der 145 Millionen Einwohner zog es im letzten Jahr mit Veranstaltern ans Meer. Ein „riesiges Potential“, meint Frenzel. Mit „Mostravel“ hat sich TUI den richtigen Partner ausgewählt. Der russische Reiseveranstalter gehört zu den drei führendsten Spezialisten für Ägypten und die Türkei.
22 Millionen Touristen sind im letzten Jah mit Europas größtem Reiseveranstalter in Urlaub gefahren. Auch wenn die Möglichkeit besteht, dass sich TUI mittels Preisdumping Marktanteile sichern, bleibt die einheimische Konkurrenz gelassen. „Auch wir verstehen etwas von Dumping“, sagte Michail Lapschin, Generaldirektor der russischen „Turinfo RFR“ der Tageszeitung „Wedomosti“. In der kommenden Wintersaison verkauft „Turinfo“ eine Woche Ägypten für 57 Euro.
TUI hält 34 Prozent der Aktien am Joint Venture, mit der Option ab 2006 auf 51 Prozent aufzustocken. Die verbleibenden Anteile gehören dem Management von „Mostravel“. Der russische Reiseveranstalter überführt sein ganzes Geschäft in das neue Gemeinschaftsunternehmen. Generaldirektor des Joint Ventures wird neu Rabson Mamedow, ehemaliger Geschäftsleiter von „Mostravel“.
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