Moskau. Der niederländische Mitarbeiter der Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ Arjan Erkel ist am Wochenende nach 20 Monaten Geiselhaft im Kaukasus befreit worden. Der Gesundheitszustand des Niederländers sei zufriedenstellend, sagte Mark Walsh, der Pressesprecher der „Ärzte ohne Grenzen“, am Sonntagnachmittag dem epd. Nach Angaben der Organisation hatten Veteranen der russischen Auslandsaufklärung die Befreiungsaktion geleitet. Einzelheiten der Befreiung wurden nicht mitgeteilt, ein Lösegeld sei jedoch nicht gezahlt worden.
Mitarbeiter der „Ärzte ohne Grenzen“ reisten am Sonntag in die russische Kaukasus-Teilrepublik Dagestan und brachten Erkel mit einer Sondermaschine nach Moskau. Von dort kehrte der Niederländer noch am späten Sonntagabend in seine Heimat zurück. Zuvor hatte er sich auf einer kurzen Pressekonferenz vor dem Gebäude der niederländischen Botschaft bei allen bedankt, die sich um ein Ende seiner Geiselhaft bemüht hatten.
Arjan Erkel war im August 2002 in der Nähe der dagestanischen Hauptstadt Machatschkala entführt worden. Verhandlungen über einen Freikauf des Niederländers waren Ende des vergangenen Jahres gescheitert. Die Hilfsorganisation wirft den russischen Behörden vor, hochrangige Regionalpolitiker seien in die Entführung verwickelt gewesen.
(epd/kp/.rufo)
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