Moskau. Die „Goldene Maske“, Russlands wichtigstes Theaterfestival, findet dieses Jahr bereits zum elften Mal in Moskau statt. Vom 24. März bis 10. April werden die besten Stücke der letzten Spielsaison gezeigt und geehrt. Wer also sonst aus Witterungs- oder Faulheitsgründen den Weg ins Theater scheut, sollte nun hingehen: Es lohnt sich für alle, die wissen wollen, wohin der Trend sich bewegt.
Dieses Jahr scheint sich die Goldene Maske von den Anstrengungen der vergangenen Saison zu erholen. Im Jahre 2004 wurde das Festival anlässlich des zehnjährigen Bestehens vielfach geehrt und in besonders festlichen Rahmen begangen. Daher fällt sie diesmal kleiner aus, die Maske, die zu den höchsten Auszeichnungen für russische Künstler gezählt wird.
Das Bolschoi-Theater liegt gut im Rennen
Die für den russischen „Theater-Oskar“ nominierten Stücke werden in verschiedenen Kategorien bewertet. In den Bereichen Drama, Ballett, Musical, Oper und Puppentheater wetteifern sie um den begehrten Preis.
Große Chancen auf eine Ehrung werden dem Bolschoi-Theater attestiert: Es schickt mit „Macbeth“ und dem „Fliegenden Holländer“ gleich zwei aussichtsreiche Kandidaten ins Rennen. Und doch gibt es einen gefährlichen Konkurrenten. Nicht aus der Kulturmetropole St. Petersburg, sondern aus Nowosibirsk.
Tonnenschwerer Kulturexport
Denn die Aida-Inszenierung des Nachwuchsregisseurs Dmitri Schernjakow verspricht der Knüller des diesjährigen Festivals zu werden. Den Ehrenpreis für den beeindruckensten logistischen Aufwand hätte sie sich jedenfalls verdient: Der Transport der tonnenschweren Dekorationen und der insgesamt 460 Darsteller wurde zum Preis von zwölf Mio. Rubel (330.000 Euro) realisiert- und das bei einem gesamten Veranstaltungsbudget von 80 Mio. Rubel (2,2 Mio. Euro).
Bekannte Maske
Insgesamt scheint das diesjährige Festival solide und sein Ausgang fast vorhersagbar. In der Kategorie Ballett konkurrieren wie üblich das Bolschoi- und das Mariinskii-Theater. Bei den Dramen sind zwei Stücke unter der Regie Oleg Tabakows nominiert: „Als ich starb“ und „Onkel Wanja“. Wirklich herausragend sind nur zwei Inszenierungen der vergangenen Saison zu nennen: „Richard III“, realisiert von Juri Butusow, und „Die Geige Rothschilds“ unter Leitung von Kama Ginkas. Welche Künstler letztendlich die begehrte Maske entegegennehmen dürfen, wird am 11. April im Mossowet-Theater bekanntgegeben.
(aj./rufo)
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