Moskau. Jetzt hat Moskau die größten Pfeifen: Das Instrument ist die erste neue Konzertorgel in Moskau seit etwa 100 Jahren, so hoch wie ein dreistöckiges Wohnhaus und kommt aus Deutschland. Sie steht im Internationalen Haus der Musik. Noch vor Weihnachten wird sie eingeweiht. Für die Moskauer gehe damit der Traum von einem modernen Philharmonie-Zentrum auf Weltniveau in Erfüllung...
… das in ganz Russland nicht seinesgleichen habe, so der heutige Präsident des Hauses, bekannte Violinist und Dirigent Wladimir Spiwakow. Ein halbes Jahr lang montierten die Orgelbauwerkstätten Klais aus Bonn und Glatter-Götz aus Owingen den Giganten in der Tradition des deutsch romantischen Stils. Der Architektur-Designer Graham Tristam aus Edinburgh entwarf das Gehäuse.
Sechstausend Pfeifen erstrecken sich im Swetlanow-Saal des Konzerthauses über 14 Meter in die Höhe, die größte Pfeife ist annähernd zehn Meter lang. Das Instrument verfügt über sechs Register. Vor dem Instrument ragt eine halbrunde Chorbühne in den Saal. Die gesamte Konstruktion wiegt 30 Tonnen schwer. Die Königin der Instrumente wird in der russischen Presse ob ihrer Konstruktion und klanglichen Ausdrucksmöglichkeiten als Weltwunder bezeichnet.
Den musikalischen Auftakt der feierlichen Einweihung am 21. Dezember wird Professor Clemens Schnorr, Cheforganist aus Freiburg geben. Er spielt Werke von Johann Sebastian Bach. Ihm folgt der Cheforganist Thomas Trotter aus Birmingham mit Werken deutscher Romantiker.
Der amtierende Präsident der Vereinigung russischer Organisten und Orgelbaumeister, Professor Wassili Dolinski, schließt sich mit Kompositionen für Orgel und Chor an. Der Höhepunkt des Abends wird das Konzert für Orgel, Streicher und Becken von Fancis Poulenc mit Thomas Trotter an der Orgel sein. Dirigent – Wladimir Spiwakow.
Als Ehrengäste werden neben den Baumeistern der russische Kulturminister Alexander Sokolow, Moskaus Oberbürgermeiser Juri Luschkow sowie der deutsche Botschafter in Moskau, Hans-Friedrich von Ploetz erwartet.
(isla/rufo)
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