Metropolen-Ökologie - Guppies im Moskau-FlussElche in den Wäldern Moskaus, Guppies im Moskwa-Fluss und Krokodile in der Kanalisation - vielfältig wie die Stadt selbst ist auch die Tier- und Pflanzenwelt, die sich dem Leben in der Millionenmetropole teilweise perfekt angepaßt hat.
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Die Metropolen-Fauna lebt auch ausserhalb der Gehege des relativ kleinen, aber in den letzten Jahren recht gut gepflegten Zoos. Es gibt erstaunlich grosse fast naturbelassenen Gebiete auf dem Territorium der Stadt.
Es handelt sich vor allem um die Naturschutzzonen Ismailowski Park, Park Sokolniki und Lossiny Ostrov (Elch-Insel) im Norden, wo tatsächlich Elche frei leben. Im Ismailowski Park schlug sich im Herbst 2004 für ein paar Tage sogar ein entlaufener Luchs durch, bis er eingefangen wurde.
Zu den grossen zusammenhängen Naturzonen, in denen sogar lange Spaziergänge im Grünen möglich sind, gehören auch der Botanische Garten, die Lenin- oder Sperlingsberge im Zentrum, den Bizewski Park im Süden und das Silberwäldchen (Serebrjanny Bor) im Westen der Stadt.
In diesen Naturzonen leben alle in freier Wildbahn anzutreffenden Kleintiere und Niederwild Russlands bis hin zu Dachsen, Füchsen, Wieseln und sogar Elchen und Wildschweinen.
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Ein typisches Produkt der Metropolen-Ökologie sind hingegen die tropischen Guppy-Fische, die in drei voneinander getrennten Populationen seit Jahren im Moskwa-Fluß leben, dort wo eintretende Wärme von Heizkraftwerken für die nötigen Temperaturen sorgt. Jede der Populationen entwickelt endemische Eigenheiten. Ökologen fanden ausser Guppies und einer tropischen Lachsart auch weitere 40 exotische Fischarten in den Moskauer Gewässern.
Perfekt dem Leben in der Stadt angepaßt sind die etwa 40 bis 50 Millionen Moskauer Ratten. Abschätzungen über die Zahl der sonstigen Nagetiere oder Kakerlaken, die sich in den Müllschluckern und an den Fernheizungsrohren der Plattenbauten besonders wohl fühlen, gibt es nicht.
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In der Vogelwelt eindeutig dominierend sind die Nebelkrähen, die in der warmen Jahreszeit in riesigen Schwärmen am Morgen auf die stadtnahen Felder und am Abend zurück in die Vorstädte fliegen.
Überlebenskünstler sind die frei lebenden und entlaufenen Hunde, die teilweise sogar die Metro nicht nur als Wärmehalle, sondern auch als Transportmittel benutzen.
(gim/.rufo)
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