Montag, 21.01.2002
Tierparadies Moskau: Biber in ElitewohnsiedlungMoskau (rUFO/kp). In der Zehnmillionen-Metropole Moskau sorgt eine Biberfamilie für Schlagzeilen. Die Großnager haben sich direkt neben einer in Bau befindlichen Elite-Wohnsiedlung am Chimki-Fluss angesiedelt. Dort stören sie sich weder an ihren neureichen Nachbarn, noch an den Moskauer Spaziergängern, die in Scharen im benachbarten Park Erholung von der Großstadthektik suchen oder ihre Hunde Gassi führen.
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Bislang haben Naturschützer keine befriedigende Erklärung dafür, wie die Biber an den ungewöhnlichen Wohnort gelangen konnten. Der Chimki-Fluss wird flussaufwärts durch einen Damm aufgestaut. Weiter in Richtung stattmitte ist die Wasserqualität so schlecht, dass die Nagetiere dort nicht überleben können.
Die Boulevardzeitung Komsomolskaja Prawda spekuliert gar, die Wohnungsbaugesellschaft, die die Umgebung der Chimki-Niederung mit ihren Luxus-Appartments (Quadratmeterpreis 3000 US-$) bebaut, könne die Biber an der Stelle ausgesetzt haben, um potentielle Käufer von der intakten Umwelt in dem Viertel zu überzeugen. Ein Firmensprecher dementierte diese Vermutung.
Während Biber noch nach dem Zweiten Weltkrieg in Russland vom Aussterben bedroht waren, haben sich die Nager in den vergangenen Jahrzehnten wieder deutlich vermehrt und sind inzwischen auch im Moskauer Umland an allen größeren Gewässern anzutreffen. Umweltschützer betrachten die Rückkehr der Tiere in die Hauptstadt selbst mit gemischten Gefühlen. Einerseits sei dies eine erfreuliche Tatsache, andererseits müsse der Biber aber als Schädling gelten, der einfach nicht gleichgültig an einem gesunden Baum vorübertrotten könne, ohne ihn zu fällen.
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