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Russische Exklave im Meer der EU für die Wirtschaft des Gebietes Kaliningrad ist die neue Lage nach der EU-Erweiterung Risiko und Chance - und Thema zahlreicher internationaler Konferenzen. Entscheidend wird das neue Gesetz über die Sonderwirtschaftszone Kaliningrad, welches zur Zeit in Moskau erarbeitet und heiss diskutiert wird.
Entwicklung in den neunziger Jahren
Von den gravierenden politischen Einschnitten Anfang der neunziger Jahre hat sich die Kaliningrader Wirtschaft bis heute kaum erholt. Zusammenbruch der Sowjetunion, Wegfall staatlicher Subventionen, fehlende Konversionspläne für die stark militärisch ausgerichteten Industriebetriebe, Überalterung und Zerfall der Infrastruktur erschwerten die Entwicklung.
Nach dem Einsacken der Produktionsleistung um bis zu 75 Prozent befindet sich die Wirtschaft mittlerweile in einer mühsamen Konsolidierungsphase.
Branchenstruktur
Die Nahrungsmittelindustrie hat sich zur wichtigsten Branche entwickelt. Weitere bedeutende Wirtschaftszweige sind die Zellstoff- und Papierindustrie, der Bausektor und die Fischereiwirtschaft.
Zunehmende Bedeutung gewinnt die internationale Auftragsarbeit: In Kaliningrad werden unter Lizenznahme Fernseher, Autos, Mikrowellen und Möbel für globale Großunternehmen zusammengebaut. Vor der Küste und auf dem Festland wird Öl gefördert.
Der Dienstleistungssektor hat sich in den vergangenen Jahren gut entwickelt. Vor allem der Groß- und Einzelhandel konnten sich sehr schnell etablieren.
Der Tourismus erlebte Anfang der neunziger Jahre durch die deutschen Heimwehtouristen einen besonderen Aufschwung. Andere westliche Touristen meiden das Kaliningrader Gebiet bislang weitestgehend. Da sich die Kaliningrader Ostseestrände jedoch großer Beliebtheit bei russischen Urlaubern erfreuen, gehört der Tourismus zu den bedeutendsten Wirtschaftsfaktoren der Exklave.
Die Landwirtschaft spielt keine bedeutende Rolle mehr. Der Großteil der ehemals staatlichen Agrarbetriebe kann unter marktwirtschaftlichen Bedingungen nicht bestehen. Die Felder liegen in weiten Teilen brach.
Gewinnbringend arbeitet die Bernsteinförderung und -Verarbeitung in Jantarny/Palmnicken.
Außenhandel
Die Transitverkehrsfunktion des Gebietes spielt eine starke Rolle.
Die schwache Wirtschaftskraft zeigt sich im Außenhandel: Die Exporte stagnieren auf niedrigem Niveau. Ausgeführt werden vor allem unverarbeitete Rohstoffe und Waren mit geringer Verarbeitungstiefe, wie Rohöl, Zellstoff und Zelluloseprodukte.
Durch die schwache Wirtschaftsleistung ist die Abhängigkeit von Importwaren ist sehr hoch. Rund 80 Prozent der benötigten Lebensmittel müssen eingeführt werden, ebenso alle Grundstoffe für die verarbeitende Industrie.
Hauptproblem der Wirtschaft bleibt der Mangel an Investitionskapital zur Gründung bzw. Modernisierung von wettbewerbsfähigen Unternehmen. Ausländische Direktinvestitionen sollen den Strukturwandel mitfinanzieren, doch das dafür entwickelte Konzept der Sonderwirtschaftszone konnte seine Wirkung bislang nicht entfalten.
(jm/.rufo)
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Kaliningrad. Wenn die Temperaturen wieder dauerhaft im Plusbereich liegen, beginnt im Kaliningrader Bernsteinkombinat die neue Fördersaison. Die Arbeit in dem Tagebau war im Dezember unterbrochen worden.
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4.2.2005, Kaliningrad. „Lukoil-Kaliningradmorneft“, Tochtergesellschaft des russischen Erdölkonzerns „Lukoil“ will im Jahr 2005 im Kaliningrader Gebiet auf dem Festland und Offshore insgesamt 1,15 Millionen Tonnen Erdöl fördern. Vor allem auf der Bohrinsel D-6 beabsichtigt Lukoil die Erträge signifikant zu erhöhen: Bis Ende des Jahres soll dort die jährlich maximal mögliche Föderleistung erreicht werden.
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28.1.2005, Kaliningrad. „Natürlich hat die Osterweiterung Einfluss auf die Wirtschaft und Politik in Kaliningrad gehabt. Immerhin ist die EU direkt an die Grenze herangerückt. Aber mit der Erweiterung hat die EU keine antirussische Position bezogen. Im Gegenteil, ich denke, das Interesse an Russland ist größer geworden“ beurteilt Stephan Stein von der Delegation der Deutschen Wirtschaft die Folgen der Osterweiterung für Kaliningrad.
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29.11.2004, Kaliningrad. Jahrelang war der Zentralmarkt im Zentrum von Kaliningrad die wichtigste und größte Einkaufsmöglichkeit für die Kaliningrader. In den letzten Jahren entstanden dann einige kleine Kaufhäuser, wie die „Passage“ am Nordbahnhof. Doch ganz nach westlichem Vorbild verändert sich auch im russischen Kaliningrad die Einzelhandelstruktur.
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11.11.2004, Kaliningrad. Das Bernsteinkombinat „Jantar” wird umstrukturiert. Das Werk wird sich in Zukunft ganz auf die Bernsteinförderung beschränken und die Schmuckverarbeitung auslagern. Darüber haben sich die Gläubiger des verschuldeten Staatsunternehmens verständigt. Bislang vereinigte „Jantar“ Förderung und Schmuckherstellung unter einem Dach.
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24.9.2004, Kaliningrad. Aus Anlaß seines zehnjährigen Bestehens öffnete der Autohersteller „Avtotor“ sein Werksgelände für die Kaliningrader Bevölkerung. Eigenen Angaben zufolge hat das Unternehmen im vergangenen Jahrzehnt 250 Millionen US-Dollar investiert und produziert mittlerweile mehr als ein Dutzend Automodelle der Marken Kia, General Motors und BMW.
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