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Am Strand von Jantarni (Foto: .RUFO)

Kaliningrad: Bernsteinkombinat ohne Schmuck

11.11.2004, Kaliningrad. Das Bernsteinkombinat „Jantar” wird umstrukturiert. Das Werk wird sich in Zukunft ganz auf die Bernsteinförderung beschränken und die Schmuckverarbeitung auslagern. Darüber haben sich die Gläubiger des verschuldeten Staatsunternehmens verständigt. Bislang vereinigte „Jantar“ Förderung und Schmuckherstellung unter einem Dach.

Bis zuletzt hatte sich die Firmenleitung von „Jantar“ gegen den Verkauf der Schmuckherstellung gewehrt. Doch in dem staatlichen Kombinat haben die föderalen Behörden das letzte Wort. Und diese sahen im Verkauf der Schmuckverarbeitung die einzige Möglichkeit, ein drohendes Konkursverfahren abzuwenden und die Zahlungsfähigkeit des Werkes wieder herzustellen. Gegenwärtig ist „Jantar“ bei seinen Gläubigern mit 112 Millionen Rubeln (ca. drei Millionen Euro) verschuldet.

Schuldentilgung und Modernisierung

Mit den nun erhofften Verkaufserlösen sollen die ausstehenden Schulden beglichen und die verbleibende Bernsteinförderung modernisiert werden. Die Technik des Werkes ist hoffnungslos veraltet. Um den Bernsteinabbau profitabel zu machen, bedarf es dringender und umfangreicher Investitionen. Ursprünglich waren dafür staatliche Gelder aus dem „Föderalen Zielprogramm zur Entwicklung des Kaliningrader Gebietes bis 2010“ vorgesehen, doch die versprochenen 200 Millionen Rubel (rund 5,4 Millionen Euro) hat das Werk nie erhalten.

Jede Menge Bernstein (Foto: .RUFO) Viel Bernstein und viel Schmuggel

In der Region lagern 90 Prozent der weltweiten Bernsteinvorkommen, die vom Kaliningrader Bernsteinkombinat im offenen Tagebau ausgebeutet werden. Mit den Erträgen aus der Förderung konnten zu Sowjetzeiten 25 Prozent des regionalen Finanzhaushaltes abgedeckt werden. In den neunziger Jahren wurde das Werk rechtswidrig privatisiert, später wieder verstaatlicht. Die chaotischen Eigentumsverhältnisse brachten das Monopolunternehmen schließlich an den Rand des Bankrotts.

(jm/.rufo)


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