Moskau. Die „Moskauer Flussreederei“ will die Aktienmehrheit an der ukrainischen „Wolga-Dnepr Reederei-Gesellschaft“ (WDRG) übernehmen. Die Russen sind derzeit schon zu 50 Prozent an dem Unternehmen beteiligt, den Rest halten der Fonds für Staatseigentum der Ukraine (48,2%) und die Stadtverwaltung Kiew (1,8%). 2003 machte die Moskauer Flussreederei einen Umsatz von einer Mrd. Rubel (28,5 Mio. Euro).
Im nächsten Jahr will sich die Ukraine im Zuge der Privatisierung von ihren Anteilen trennen. Schon im Vorfeld ließ sich daher die Moskauer Flussreederei von der ukrainischen Antimonopolbehörde eine Aufstockung ihres Anteils genehmigen. Nachdem sie die Erlaubnis Ende Juli bekam, kann das Unternehmen wohl 98 Prozent an der WDRG übernehmen.
Die WDRG verfügt über zehn Frachter, die sowohl binnen- als auch hochseetauglich sind, sieben Passagierkreuzer und drei Flusstaxis. Der Balancewert der WDRG liegt bei umgerechnet 12,5 Mio. Euro.
Die Moskauer Flussreederei hat 295 Schiffe in ihrem Bestand. Außerdem hält sie Beteiligungen am Moskauer Südhafen, einem Moskauer Schiffsbauunternehmen und dem Flughafen Tolmatschewo in Nowosibirsk. Sie beschäftigt sich vor allem mit dem Transport von Baustoffen und Kohle sowie der Passagierbeförderung.
Beim Gütertransport musste das Unternehmen im letzten Halbjahr allerdings starke Einbußen hinnehmen. Einerseits wurden Regierungsaufträge für den Straßenbau zurückgestellt, andererseits gingen die Bestellungen des Moskauer Stromproduzenten Mosenenero für den Kohletransport deutlich zurück.
Weil gleichzeitig die Preise für Dieselbrennstoff steigen, will die Reederei 500 ihrer 3.500 Mitarbeiter entlassen, um Kosten einzusparen.
(ab/.rufo)
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