Moskau. Wochenlang hatten Zentralbank und Finanzaufsicht bestritten, dass sie schwarze Listen über Banken führen. Dennoch kam die „Njesawissimaja Gaseta“ in den Besitz einer solchen Liste. 27 Kreditinstitute sind demnach von der Schließung bedroht, die Namen wurden nicht veröffentlicht. Unter den gegenseitigen Verdächtigungen leiden vor allem kleine Banken.
Im Mai wurde die Sodbusinessbank wegen des Verdachts der Geldwäsche geschlossen, daraufhin machte die Kredittrust selbständig dicht und die Paweletzki-Bank geriet in ernste Zahlungsschwierigkeiten.
Die Gerüchte über vermeintliche schwarze Listen, die die Finanzhütern über Banken, führen, sorgten für ernste Probleme in der Finanzwelt. Angeblich waren mehrere Banken wegen ähnlicher Delikte wie die Sodbusinessbank von der Schließung bedroht. Trotz eines Dementis aus der Zentralbank halten sich die Gerüchte hartnäckig. Die Banken verdächtigen sich gegenseitig, Kredite werden nicht oder nur noch unter erschwerten Bedingungen gewährt. Darunter leiden die kleinen Banken besonders.
Die Entwicklungen der letzten Wochen werfen Russland um einiges zurück. Noch im letzten Jahr waren einer Studie zufolge immerhin 21 russische Banken unter den 1.000 größten Banken weltweit. Russlands größtes Kreditinstitut ist die Sberbank mit einem Kapital von etwa 2,8 Mrd. USD, gefolgt von der „Wneschtorgbank“ (Außenhandelsbank) mit einem Kapital von 2,4 Mrd. USD und der Gasprombank (eine Mrd. USD).
(ab/.rufo)
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