Moskau. Die zweitgrößte russische Fluggesellschaft Sibir hat ihren Flugzeugpark um zwölf Il-62 ausgebaut. Die Flugzeuge wurden bisher von der mehrheitlich staatseigenen Fluggesellschaft Domodedowo-Airlines (DAL) genutzt, die aber nicht mehr Besitzer der Jets ist. Ende 2003 musste Domodedowo-Airlines die Flieger verkaufen, um ihre Schulden bezahlen zu können. Seither mietete sie ihre eigenen Jets. Jetzt ist Domodedowo-Airlines flügellos.
Der Kauf stößt beim Hauptaktionär Russland allerdings auf Widerstand. DAL-Aufsichtsratsmitglied Andrej Lebedinets, der die Interessen des Staates vertritt, forderte die Rückgabe der „Aktiva“ an die Gesellschaft. Nur so könne bei der Privatisierung der DAL ein gerechter Preis für den Staatsanteil erzielt werden, begründete er.
Andere Marktteilnehmer sehen das Geschäft positiv. So werde Sibir ihr aggressives Wachstum fortsetzen können, lobte die Chefanalystin der Investitionsgesellschaft „Prospekt“, Natalja Odinzowa, den Kauf.
Sibir selbst begründet die Übernahme vor allen Dingen mit einer Effektivitätssteigerung. Während die Il-62 bisher auf lediglich 120 Flugstunden im Monat kamen, könnten sie bei effektiver Nutzung 450 Stunden fliegen, teilte der Sibir-Generaldirektor Wladislaw Filjew mit. Neben den Flugzeugen erwarb Sibir auch drei Il-96, die sie aber an eine Tochtergesellschaft vermieten will.
(ab/.rufo)
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