Moskau. Der russische Verkehrsminister Igor Lewitin stellte sich im Streit um den Flughafen Scheremetjewo auf die Seite der mehrheitlich staatseigenen Fluggesellschaft Aeroflot. Der Bau des Terminals Scheremetjewo-3 „ist das Projekt Aeroflots“, sagte Lewitin auf der Zeremonie anlässlich des Aeroflot-Beitritts zur Flugvereinigung Sky Team. Darüber hinaus soll der jetzige Scheremetjewo-Betreiber Alfa seine Rechte mit Aeroflot teilen.
„Wir führen Verhandlungen mit Alfa wegen dieser Frage. Wir wollen nicht die Situation entstehen lassen, dass die Terminals eines Flughafens miteinander konkurrieren,“ sagte Lewitin. Scheremetjewo erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Gewinn von 636 Mio. Rubel (18,2 Mio. Euro) bei einem Umsatz von 4,4 Mrd. Rubel (126 Mio. Euro).
Die Alfa-Gruppe hatte Ende Januar noch unter der Regierung Kassjanow die Ausschreibung um den Betrieb des Flughafens gewonnen. Mitbewerber Aeroflot hatte zusammen mit seinen Partnern das Ergebnis des Wettbewerbs in Frage gestellt und vom neuen Premierminister Michail Fradkow eine Überprüfung der Resultate verlangt.
Der versprach dann Ende April, einen Konsens zu suchen, nachdem Aeroflot damit gedroht hatte, den eigenen Terminal Scheremetjewo-3 zu bauen, ohne Alfa daran zu beteiligen. Wie die Konsensentscheidung aussehen soll, wird wohl offiziell erst am 31. Mai bekannt gegeben.
Insider vermuten freilich, dass Aeroflot einen Anteil an der Alfa-Tochter „Alfa-Scheremetjewo“ bekommen soll, während die Fluggesellschaft selbst ihre 100-prozentige Tochtergesellschaft „Terminal“ teilen wird. „Terminal“ war eigens für den Bau von Scheremetjewo-3 gegründet worden.
(ab/.rufo)
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