Moskau. Die russische Fluggesellschaft Aeroflot will zusammen mit der Nationalen Reservebank (NRB) den Terminal Scheremetjewo-3 bauen, ohne den Flughafenbetreiber Alpha-Scheremtjewo daran zu beteiligen. Das Grundstück für den geplanten Bau hat Aeroflot schon im vergangenen Jahr gekauft und 15 Mio. USD in die Entwicklung des Projekts investiert. In einem Brief an Premier Michail Fradkow bitten die beiden Konzerne um die Bauerlaubnis.
Im Januar hatten Aeroflot und ihr Großaktionär NRB gegen Alpha-Scheremtjewo die Ausschreibung um den Betrieb des Flughafens Scheremetjewo verloren. Daraufhin hatte die Aeoroflotführung laut über einen Wechsel zum Konkurrenzflughafen Domodedowo nachgedacht.
Stattdessen will die Fluggesellschaft nun mit dem Bau eines eigenen Terminals ein altes Projekt verwirklichen. Im Mai 2003 hatte Aeroflot schon das Pachtrecht bis 2048 für ein 50 Hektar großes Grundstück in unmittelbarer Flughafennähe erworben. Die Kosten für den Neubau werden auf über 300 Mio. USD geschätzt. Bisher hat Aeroflot bereits 15 Mio. USD investiert. Der Luftfahrkonzern will an dem neuen Terminal eigene Maschinen abfertigen.
„Die Niederlage bei der Ausschreibung hat auf die Entscheidung keinen Einfluss, weil sie nur den Betrieb von Scheremetjewo-1 und -2 regelt“ teilte eine Aeroflot-Pressesprecherin russland-aktuell mit. Das Projekt sei alt und völlig unabhängig davon, wer derzeit Scheremetjewo manage, sagte sie.
Der Generaldirektor von Alpha Scheremetjewo Igor Baranowski ist da allerdings anderer Ansicht: „Erstens hat bisher niemand die Ergebnisse der Ausschreibung annuliert. Zweitens soll sich der Flughafen nach einer einheitlichen Gesamtkonzeption entwickeln und diese kann nur die Betreibergesellschaft erarbeiten,“ entrüstete er sich. Alpha Scheremetjewo hatte bisher den Bau eines dritten Terminals stets abgelehnt.
Aus der Regierung kam noch keine Antwort auf die Anfrage nach einer Baugenehmigung. Allerdings gilt Fradkow als enger Vertrauter der Alpha-Funktionäre Pjotr Awen und Michail Fridman.
(ab/.rufo)
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