Moskau. Die russische Fluggesellschaft Aeroflot hat nach mehrjährigem Rechtsstreit ein Grundstück in der Nähe des größten Moskauer Flughafens Scheremetjewo bekommen. Bis zum Jahr 2048 hat Aeroflot nun das volle Nutzungsrecht für eine Fläche von 50 Hektar. Die Luftfahrtgesellschaft will auf diesem Gebiet einen neuen Terminal für ihre Kunden errichten.
Der Flughafen Scheremetjewo befindet sich auf dem Gebiet der Stadt Chimki unweit von Moskau. Chimki hat folglich auch das Recht zur Vergabe des daran angrenzenden Landes. Schon 1999 einigten sich die Stadt und die Fluggesellschaft auf einen Pachtvertrag bis 2048. Vor zwei Jahren erfolgte sogar die feierliche Grundsteinlegung für den neuen Terminal Scheremetjewo-3, doch Finanzstreitigkeiten zwischen den beiden Parteien verhinderten einen weiteren Fortgang des Baus.
Chimkis Oberbürgermeister Juri Korablin forderte nämlich, dass Aeroflot und sämtliche Tochterfirmen der Fluggesellschaft juristisch und damit auch fiskalisch nach Chimki übersiedeln. Als sich Aeroflot weigerte, cancelte Korablin kurzerhand den Vertrag. Nun einigte man sich außergerichtlich auf einen Kompromiss. Der Großteil der Tochterfirmen wird nach Chimki übersiedeln oder ist es teilweise schon. Über die Einzelheiten der Bedingungen wollte sich Aeroflot jedoch gegenüber russland.RU nicht äußern.
Die Fluggesellschaft will in die internationale Flugallianz Star Alliance aufgenommen werden. Dazu ist ein moderner Terminal notwendig. Scheremetjewo-2, die bisherige Abfertigungshalle für internationale Flugreisende erfüllt diese Bedingung nicht. Die Einigung mit Chimki hat Aeroflot ihrem Traumziel aber nur einen Schritt näher gebracht. Ungeklärt sind noch die weitere Finanzierung (300 Millionen Dollar) und die Verteilung der zu erwartenden Gewinne des Terminals. Hier streitet sich Aeroflot mit der Flughafengesellschaft Scheremetjewo. Mit dem Erwerb des Grundstücks hat Aeroflot aber jetzt bei den Verhandlungen ein As im Ärmel.
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