Moskau. Der weltweit größte Prozessorenhersteller Intel hat de facto die russischen Chip-Entwickler „Elbrus“ und „UniPro“ übernommen. Damit wird Intel seinen Mitarbeiterstab in Russland von derzeit 500 mehr als verdoppeln. „Elbrus“ stellte im Februar den ersten russischen Mikroprozessor, „MCST R-500“, vor. Intel erhält durch die Übernahme auch das Nutzungsrecht an mehreren Patenten der beiden Firmen.
Der wissenschaftliche Leiter von „Elbrus“, Prof. Boris Babajan, hält die Übernahme für ein gutes Geschäft. Über die Höhe der Übernahmesumme wurde freilich nichts bekannt. Bisher hatte „Elbrus“ versucht, als eigenständiger Player auf dem Chipmarkt aktiv zu werden und mit vielen großen Firmen, z.B. Cisco, Sun Microsystems oder Infineon, kooperiert.
Juristisch bleibt „Elbrus“ noch eine Zeitlang bestehen, um bestehende Aufträge, die sie von Intel-Konkurrenten erhalten hat, abarbeiten zu können. Danach wird die Chipfirma wohl in Intel aufgehen.
Babajan, der Unternehmensleiter von „Elbrus“, forscht schon seit Mitte der 80er Jahre an neuen Prozessoren und Computern. Bis heute werden einige seiner Erfindungen von den russischen Militärs genutzt.
UniPro gibt es seit 1992. Das Unternehmen arbeitet eng mit der Nowosibirsker Universität zusammen und bietet vor allem Outsourcing-Lösungen im IT-Bereich an.
(ab/.rufo)
|