Krasnogorsk. Am Montag weihte der deutsche Baustoffproduzent Knauf sein neuestes Werk im Moskauer Vorortstädtchen Krasnogorsk ein. In der Fabrik sollen bis zu 200.000 Tonnen Zement jährlich hergestellt werden. Bislang hatte sich Knauf in Russland auf die Produktion von Gips und Gipskartons spezialisiert. Konzernmitinhaber Nikolaus Knauf zeigte sich überzeugt, dass sich „jede Mark, jeder USD, jeder Rubel, den wir investiert haben, lohnt.“
Im Herbst 2002 wurde der Grundstein für die neue Fabrik gelegt. Nach 19 Monaten war das 20 Mio. Euro teure Objekt fertig gestellt. 700 Menschen arbeiten bei Knauf in Krasnogorsk. Mit der neuen Fabrik wurden 60 neue Mitarbeiter eingestellt. Das Werk hat eine Produktionskapazität von 200.000 Tonnen Zement pro Jahr. Die werde aber im ersten Jahr noch nicht erreicht, teilte der Knauf-Verantwortliche für die GUS-Staaten Heinz Jurkowitsch mit.
Die Fabrik ist nur ein Teil der weiteren Aufbaustrategie Ost von Knauf. In diesem Jahr will der Baustoffproduzent weitere 1,5 Mrd. Rubel (43,35 Mio. Euro) in ein neues Werk in Russland investieren. Den genauen Standort gab die Konzernleitung nicht bekannt, er soll aber in Zentralrussland liegen.
Knauf ist seit elf Jahren in Russland und der GUS vertreten. Angefangen hat alles in Krasnogorsk, wo auch die neueste Fabrik eingeweiht wurde. Inzwischen trägt Knauf etwa 30 Prozent zum städtischen Budget bei und ist damit der größte Steuerzahler. Die Arbeiter verdienen bei Knauf im Schnitt etwa 450 USD, was deutlich über russischem Niveau liegt.
Insgesamt hat der Konzern 430 Mio. USD in Russland investiert und 20 Fabriken aufgebaut. Zwischendurch hatte Knauf in Krasnodar und Nischni Nowgorod mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen, konnte jedoch gerichtlich seine Ansprüche am Ende durchsetzen. Unbestritten ist Knauf einer der Gewinner des Aufschwungs in Russland, der vor allem im Bauboom der letzten Jahre deutlich wird.
(ab/.rufo)
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