Moskau. Die Gold- und Devisenreserven der russischen Zentralbank sind im März um drei Milliarden Dollar geschrumpft. Das ist der größte Betrag seit dem Börsencrash im August 1998. Ein Ansteigen der Inflation ist nach Meinung von Experten jedoch ausgeschlossen.
„Im Januar und Februar hat uns das Verhältnis von Dollar und Euro nicht nachhaltig beeinflusst. Die Banken verkauften Dollar und kauften Euro in der Hoffnung auf ein Wachstum. Jetzt steigt der Dollar und alle kaufen ihn.“, erklärte ein Devisenmakler dem „Kommersant“ die Situation.
Die Anstieg des Dollarkursess führte zu einer vermehrten Nachfrage nach der amerikanischen Währung. Die Zentralbank sah sich so gezwungen, im März ihre Gold- und Devisenreserven anzugreifen, und damit die Geldmenge auf dem Markt zu erhöhen. Allein im März sanken die Reserven der Bank so um 2,92 Mrd USD. Von ehemals 86,32 Mrd USD sind nur noch 83,4 Mrd USD in den Panzerschränken der Zentralbank vorhanden. Das entspricht einem Rückgang um 3,38 Prozent .
Der Vorsitzende der Zentralbank Sergej Ignatjew hatte Präsident Wladimir Putin zu Beginn des Jahres eine Aufwertung der russischen Währung um drei bis fünf Prozent versprochen. Bisher gelang es ihm, sein Versprechen zu erfüllen. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass die Zentralbank in näherer Zukunft wieder gezwungen ist, Dollar anzukaufen, um den Kurs der nordamerikanischen Währung zu halten.
Trotz der hohen Abnahme der Gold- und Devisenreserven sieht der Leiter der Devisenabteilung der Metallinvestbank Sergej Romantschuk keine Anzeichen für eine Inflation. “Unsere Währung ist einigermaßen stabil. Den größten Einfluss auf unseren Markt haben der Dollar und der Euro. Sobald sie sich verändern, müssen wird darauf regieren.“, sagte er der Tageszeitung „Kommersant“.
(ad/.rufo)
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