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Wirtschaft & Geld     

12-03-2004 Wirtschaft & Geld

Schweiz blockiert 5 Mrd. USD auf Yukos-Konten

Fünf Mrd. USD wurden auf Schweizer Nummernkonten eingefrorenMoskau. Die Schweizer Staatsanwaltschaft legte auf Bitten ihrer Moskauer Kollegen mehrere Nummernkonten von Yukos-Aktionären mit einem Gesamtwert von 4,9 Mrd. USD auf Eis. Außerdem wurde nun auch gegen den Yukos-Verwaltungschef Alexander Temerko Anklage erhoben. Die Betroffenen äußerten sich allerdings gelassen. Die Summen seien nicht bedeutend, meinen die Großaktionäre übereinstimmend.

Leonid Newslin teilte mit, dass er gerade einmal 100.000 USD auf dem blockierten Konto gelagert habe. Außerdem sei er sicher, dass die Gelder in Kürze wieder freigegeben werden. Die anderen Aktionäre haben nach eigenen Angaben sogar noch weniger in der Schweiz deponiert.

Der verhaftete frühere Yukos-Chef Michail Chodorkowski hat nach Aussage seines Anwalts Anton Drel sein Schweizer Konto Ende letzten Jahres aufgelöst, das gleiche soll auch sein ebenfalls inhaftierter Ex-Vize Platon Lebedjew geplant haben.

Der Großteil des Geldes stammt wohl von Firmenkonten der Menatep-Bank, die Großaktionär beim Yukos-Konzern ist. Yukos-Pressesprecher Jewgeni Fokin schloss zumindest gegenüber russland-aktuell aus, dass die Schweizer Yukos-Konzernkonten blockiert hätten. Dies deckt sich mit den Angaben der Moskauer Wirtschaftszeitung „Wedomosti“, die durch einen Informanten erfahren haben will, dass neben den zehn persönlichen ungefähr auch 20 Menatep-Konten gesperrt wurden. Die Staatsanwaltschaft hatte behauptet, dass nur die Oligarchenkonten eingefroren wurden.

Unterdessen droht Chodorkowski und Lebedjew weiteres Ungemach aus der Schweiz. Der ehemalige Schweizer Bankier André Strebel hatte, wie erst jetzt bekannt wurde, schon Ende 2003 gegen die beiden Anzeige wegen Geldwäscherei und Unterstützung einer kriminellen Organisation erstattet.

Bei russland-aktuell:
• Steuerbehörde fordert 1 Mrd. USD von Sibneft (4.3.04)
• 14,5 Milliarden Dollar für Chodorkowski geboten (17.2.04)
• Abramowitsch jetzt reichster Russe (16.2.04)

In einem Interview mit der Tageszeitung „Iswestja“ behauptete Strebel im Besitz von Dokumenten zu sein, die dies bewiesen. Diese Papiere sollen der ehemaligen Repräsentantin des Menatep-Konzerns in Frankreich gehört haben, bevor sie dann über verschiedene Umwege in seine Hände gelangten. Wie er genau an die Dokumente kam, ließ Strebel allerdings offen.

(ab/.rufo)


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