Moskau. Russlands Energieminister Igor Jussufow verspricht sich von der Neuauschreibung eines der Ölfelder von Sachalin-3 einen Erlös zwischen 800 Mio. USD und einer Mrd. USD. Die Versteigerung von 1993, bei der die amerikanischen Ölmultis Exxon und Chevron und der russische Staatskonzern Rosneft das Rennen gemacht hatten, erklärte Russland in der letzten Woche für ungültig.
Das Sachalin-3-Projekt umfasst vier Ölfelder: Wostotschno-Odoptinski, Ajaschski, Weninski und das Kirinski-Ölfeld. Der so genannte „Kirinski-Block“ ist das größte der vier Felder. Hier lagern 453 Mio. Tonnen Öl und 720 Mrd. Kubikmeter Erdgas. Von seinem Verkauf versopricht sich Jussufow bis zu einer Mrd. USD.
Die US-Konzerne reagierten auf die Rücknahme der Versteigerungsergebnisse mit Unverständnis. Glenn Waller, der bei ExxonMobile für die Zusammenarbeit mit der russischen Regierung zuständig ist, sagte, dass die Entscheidung die Rechte seines Konzerns verletze und fügte hinzu: „Wir werden alles tun, um unsere Rechte zu verteidigen.“
Auch der US-Botschafter Alexander Vershbow zeigte sich „sehr besorgt“ über die Entwicklung. Ganz nachvollziehbar ist die Entscheidung der russischen Regierung tatsächlich nicht, da die US-Konzerne den Aufforderungen des Rohstoffministeriums nachkamen.
Allerdings haben die Ölmultis in den letzten zehn Jahren auch keine besonderen Anstrengungen unternommen, um die Ausbeutung voran zu treiben. Bislang wurden in seismographische Untersuchungen und Probebohrungen gerade einmal 60 Mio. USD investiert.
Die Moskauer Wirtschaftszeitung „Kommersant“ vermutete, dass das Sachalin-3-Projekt in ein Gesamtprogramm zur Entwicklung der Ölfelder in Ostsibirien und der russischen Fernostregion eingehen könne. Dieses solle von Gasprom koordiniert werden.
Sollten Exxon und Chevron an der Neuauschreibung von Sachalin-3 nicht teilnehmen, werden sie ihre Investitionskosten zurück erstattet bekommen, versicherte Russlands Vize-Premier Viktor Christenko schon einmal vorsorglich.
(ab/.rufo)
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