Mittwoch, 19.02.2003
WWF: Ölprojekt im Pazifik bedroht letzte GrauwaleMoskau. Geplante Ölbohrungen vor der russischen Insel Sachalin gefährden der Umweltschutzorganisation WWF zufolge den Lebensraum der letzten Grauwale im Westpazifik. Nur die unverzügliche Einrichtung eines Schutzgebietes vor Sachalin könne die letzten Wale dort noch retten, erklärte der Direktor von WWF-Russland, Igor Tschestin, vor Journalisten. Nach Ansicht der Umweltschützer könnten sich die Verklappung von Bohrinsel-Abfällen und ständiger Lärm unter der Wasseroberfläche vor allem auf junge Wale fatal auswirken.
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Im letzten Rückzugsgebiet der etwa 100 verbliebenen Grauwale fördert ein Tochterunternehmen des US-Ölmultis ExxonMobil bereits seit dem Jahr 2000 Erdöl. Die Shell-Tochter Sachalin Energy plant in der Region die Ausbeutung eines weiteren Ölfelds (Sachalin-2). Beide Ölprojekte vor Sachalin zählen zu den größten Auslandsinvestitionen in die russische Wirtschaft überhaupt. Eine von Sachalin Energy bereit gestellte Summe von fünf Millionen US-Dollar zur Erforschung der Grauwale bezeichnete der WWF als völlig unzureichend, um die Tiere vor dem Aussterben zu retten.
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Der Grauwal galt im Westpazifik in den 70er Jahren bereits als ausgerottet, bevor eine Gruppe von Tieren wiederentdeckt wurde. Im Ostpazifik leben dagegen nach dem Verbot des kommerziellen Walfangs inzwischen wieder 20.000 Grauwale, die alljährlich zwischen der Bering-See und der Küste Mexikos hin- und herwandern.
(epd/kp).
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