St. Petersburg. Die Oligarchenjagd in Russland scheint in die nächste Runde zu gehen. Sergej Stepaschin, Vorsitzender des Rechnungshofes, kündigte eine Überprüfung der Geschäfte von Roman Abramowitsch an. Es ginge nicht an, dass Schulkinder für neun Rubel pro Tag Essen bekommen und jemand anders sich für Millionen US-Dollar einen Fußball-Club kauft.
Bei der gestrigen Kuratoriums-Sitzung des Hilfsfonds für Straßenkinder sagte Stepaschin, es sei eine Schande, dass manche Kinderheime und Internate nur ganze neun Rubel für die Verpflegung ihrer Schützlinge ausgeben können. Deshalb sei es an der Zeit zu überprüfen, wie es das große Business mit seinen sozialen Verpflichtungen halte. Namentlich erwähnte er den Gouverneur von Tschukotka, Roman Abramowitsch.
„Das ist eine ethische Frage“, sagte Stepaschin. „Wir haben schon seit langem Fragen an Roman Abramowitsch, was die Moral betrifft, und nun werden wir uns ansehen, wie er als Gouverneur gearbeitet hat.“
Abramowitsch war u.a. durch den Ankauf des englischen Fußballvereins Chelsea in die Schlagzeilen geraten. Dabei hatte er auch gleich noch die horrenden Schulden des Premierligisten beglichen. Schon seit langem steht die Frage im Raum, woher er das viele Geld hat, denn als Gouverneur darf er keiner Geschäftstätigkeit nachgehen.
(sb/.rufo)
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