Moskau. Jakutsk, die Hauptstadt der ostsibirischen Teilrepublik Jakutien, soll an das russische Eisenbahnnetz angeschlossen werden. In sieben Jahren soll das knapp 1.000 Kilometer lange fehlende Bahnteilstück von Nerjungri nach Jakutsk fertig sein. Dann kann die Stadt auch im Winter über den Eisenbahnweg mit frischen Lebensmitteln und Brennstoffen versorgt werden. Der Fluss Lena, über den bisher die meisten Transporte abgewickelt wurden, ist im Winter nicht passierbar.
Der hohe Norden Russlands ist nur im Zeitraum zwischen Mai und September befahrbar. In dieser Zeit müssen alle Vorräte für den Winter angeschafft werden. In die Region Jakutien müssen mehr als vier Millionen Tonnen Güter jährlich geliefert werden. Mehr als die Hälfte der Güter sind Ölprodukte: Benzin, Diesel und Heizöl.
Die Arbeiten an der „kleinen BAM“ wurden 1991 wegen Geldmangels eingestellt. Danach versuchte die Republik Jakutien selbst, die Linie fertig zu stellen, doch weiter als bis Tommot (etwa ein Drittel der Gesamtstrecke) kamen die Bemühungen nicht. Der Fertigbau soll etwa 30 Mrd. Rubel (842 Mio. Euro) kosten.
Die Eisenbahn plant, jährlich etwa 2,7 Millionen Tonnen Güter nach Jakutien zu transportieren, auf der Straße kommen dann 0,7 Mio. Tonnen (bisher 1,1 Mio. t), auf der Lena 0,3 Mio. Tonnen (bisher zwei Mio. t) nach Jakutien. Die Siedlungen im Norden der Republik werden weiterhin auf dem Seeweg (0,5 Mio. t) versorgt.
(ab/.rufo)
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