Moskau. Der Chef des russischen Strommonopolisten Anatoli Tschubais sorgte mit der Übernahme des Tifliser Stromnetz-Betreibers „Telasi“ für einen handfesten Skandal im kleinen Kaukasusstaat. Georgiens Präsident Schewardnadse wurde von der Opposition vorgeworfen, sich von Russland abhängig zu machen. Die Beziehungen zwischen Georgien und Russland sind offenbar so schlecht, dass hinter jeder wirtschaftlichen Aktion gleich politische Absichten vermutet werden.
RAO EES Rossi übernahm das Geschäft vom amerikanischen Konzern AES. Dieser verkaufte nicht nur das Energieübertragungsnetz sondern auch Teile des Kraftwerks Gardaban nahe der georgischen Hauptstadt Tiflis an Tschubais. Das Kraftwerk hat eine Leistungsfähigkeit von 600 Megawatt, der Energieverbrauch der Stadt liegt bei rund 800 Megawatt. Kein Wunder, dass zahlreiche Georgier befürchten, bei der nächsten Krise würde ihnen das Licht ausgeschaltet.
(ab/.rufo)
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